Aufstieg zum Topverdiener?

Bis an die Grenze: Warum Bayern Alaba nicht gehen lassen darf


Leistungsträger in der Abwehr des FC Bayern: David Alaba

Leistungsträger in der Abwehr des FC Bayern: David Alaba

Von Tabitha Nagy

David Alaba will mit einem neuen Berater zu den Topverdienern beim FC Bayern aufsteigen - oder zur neuen Saison wechseln.

München - Die Frisur war noch etwas braver, der Gesichtsausdruck schüchterner, als David Alaba vor gut zehn Jahren sein Profi-Debüt im Trikot des FC Bayern gab. Im DFB-Pokal-Spiel gegen Greuther Fürth im Februar 2010 wurde der damals 17-jährige Österreicher von Trainer Louis van Gaal für Anatolij Tymoschtschuk eingewechselt - es war die Geburtsstunde einer prägenden Bayern-Figur der folgenden Dekade.

Zwar musste Alaba wie jeder junge Spieler zu Beginn seiner Karriere einige schmerzhafte Erfahrungen machen, zum Beispiel bei einer Partie in Frankfurt, als ihn ein gewisser Marcel Heller schwindelig spielte. Doch sein Weg ging immer weiter nach oben: mit dem Triple-Sieg 2013 als Krönung, insgesamt acht Meisterschaften und dem Aufstieg zum Fanliebling und internationalen Star. Die Wörter brav und schüchtern bringt man heute mit einem Spieler ganz sicher nicht mehr in Verbindung: David Alaba.

David Alaba: Aufstieg zum Topverdiener?

Es liegt auch an der persönlichen Entwicklung des Defensivspezialisten, dass nicht mehr sicher ist, ob er über diese Saison hinaus bei Bayern spielt. Ja, tatsächlich: Was lange undenkbar schien, könnte eintreten. Alabas Abschied. Der Wechsel des letzten gefühlten Ur-Bayern neben Thomas Müller ins Ausland. "Ich fühle mich in München sehr wohl", sagte Alaba kürzlich im Gespräch mit der "GQ". Grundsätzlich könne er sich aber "auch vorstellen, einen anderen Weg einzuschlagen. Das wird sich irgendwann zeigen." Und zwar in den kommenden Wochen.

Zeigt sich nur selten in der Öffentlichkeit: Pini Zahavi, der Berater von Bayern-Star Robert Lewandowski.

Zeigt sich nur selten in der Öffentlichkeit: Pini Zahavi, der Berater von Bayern-Star Robert Lewandowski.

Alaba hat beschlossen, einen neuen Berater zu engagieren, um seine Interessen durchzusetzen. Sein Name: Pini Zahavi (76). Der israelische Promi-Agent leitete einst den Rekordwechsel Neymars vom FC Barcelona zu Paris Saint-Germain in die Wege, inzwischen berät er auch Robert Lewandowski (31). Mit Zahavi an seiner Seite handelte Lewy einen Spitzenvertrag aus, verlängerte bis 2023 bei Bayern und stieg zum Topverdiener auf. Einen ähnlichen Plan verfolgt nun auch Alaba, der um seinen hohen Wert für die Mannschaft und den Klub insgesamt weiß. Mit erfolgreichem Ende?

Transfer nach Ende der Saison?

Der Vertrag des Linksfußes läuft 2021 aus, und nach AZ-Informationen will Bayern Alaba unbedingt halten. Falls sich beide Parteien aber nicht einigen können, wird ein Transfer nach dieser Saison, wann auch immer sie zu Ende gespielt wird, wahrscheinlich. Denn ablösefrei soll Alaba definitiv nicht gehen. Sein Marktwert liegt aktuell bei 65 Millionen Euro (Quelle: transfermarkt.de). Der Poker um Alaba hat begonnen.

Wie aus Spanien zu vernehmen ist, haben die Giganten FC Barcelona und Real Madrid großes Interesse, den unter Trainer Hansi Flick zum Abwehrchef ernannten Alaba zu verpflichten. Berater Zahavi pflegt zudem gute Kontakte nach England, mit Manchester-City-Coach Pep Guardiola hat Alaba bereits ver trauensvoll in München zusammengearbeitet. Optionen gibt es also reichlich für den Österreicher, der im Alter von 16 Jahren von Austria Wien zu den Bayern gewechselt war. Nun ist Alaba 27 - und wagt womöglich ein neues Abenteuer. Vielleicht das letzte große in seiner Karriere.

Bei den Münchnern gibt es mit Linksverteidiger Alphonso Davies (19) und Allrounder Lucas Hernández (24) zwei Spieler, die auf Alabas Positionen als Ersatz in Frage kommen. Aber könnte man diesen Filou, der über Jahre ein Traumduo mit Franck Ribéry bildete, der als Sympathieträger und Identifikationsfigur eigentlich unverzichtbar ist, wirklich ersetzen? Alaba würde sportlich und menschlich enorm fehlen. Deshalb werden die Bayern für ihn bis an ihre Grenzen gehen.

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