Cody Brenner

Mit 19 Jahren plötzlich Nummer eins


Cody Brenner ist die neue Nummer eins beim EV Regensburg.

Cody Brenner ist die neue Nummer eins beim EV Regensburg.

Das Spiel gegen die Blue Devils Weiden war ein ganz besonderes für Goalie Cody Brenner. Es war sein erstes als Nummer eins des EV Regensburg.

Eigentlich war es keine neue Situation für Cody Brenner. Schon 14 Mal spielte er in der Hauptrunde für Oberligist EV Regensburg. Und doch war vieles anders am Donnerstagabend gegen die Blue Devils Weiden. Zum einen war es Brenners erstes Playoffspiel im Seniorenbereich und zum anderen die erste Partie des jungen Goalies als Nummer eins der Oberpfälzer. Denn nachdem sich Thomas Ower aus beruflichen Gründen zum Ende der Hauptrunde vom EVR verabschiedet hatte, wurde schnell klar: Jetzt muss es eben Cody Brenner richten.

Eine große Last für einen 19 Jahre jungen Torhüter, mag man meinen. "Klar, der Druck ist schon ein anderer, wenn du erster Torwart bist", sagt Brenner selbst. Er sei aber jemand, der nicht groß darüber nachdenke, "diese Drucksituationen liebt" und dabei zur Höchstform auflaufen kann. Im Club hat man sowieso keine Zweifel an den Qualitäten des früheren Deggendorfers. Für Trainer Doug Irwin war es gar keine Frage, ob er in den Playoffs auf Brenner setzen würde. Nachdem Owers Abschied feststand, führte er ein Vier-Augen-Gespräch mit Brenner und teilte die Entscheidung mit.

"Bodenständig und ein absoluter Teamplayer"

Auch im Team genießt der Niederbayer ein hohes Ansehen. "Cody ist einfach ein super Typ, bodenständig und ein absoluter Teamplayer", lobt Kollege Stefan Huber und fügt hinzu: "Für seine 19 Jahre ist er schon unheimlich weit und ein sicherer Rückhalt für uns." In der Hauptrunde gehörte Brenner mit einem Gegentorschnitt von 2,41 schon zu den vier statistisch besten Goalies der Oberliga Süd. Auch als er am Donnerstag im Fokus stand, behielt er die Nerven und hielt, was zu halten war.

Dennoch konnte es auch der Youngster nicht verhindern, dass das erste Spiel der Serie gegen Weiden eine ganz enge Sache wurde. Vor 3.011 Zuschauern sorgten Vitali Stähle (4.) und Jeff Smith (25.) zunächst für eine 2:0-Führung der Regensburger. Doch statt diese in gewohnt sicherer Manier nach Hause zu bringen, kamen die Gäste ab der Mitte des zweiten Drittels besser ins Spiel. In der 7. Minute des Schlussdrittels schlugen sie durch Jacob Laliberte auch erstmals zu. Dadurch war der Glaube bei den Blue Devils da, dass doch etwas möglich ist beim großen Favoriten. Und tatsächlich gelang ihnen durch Stefan Ortolf noch der Ausgleichstreffer (54.).

"Unnötig spannend"

Somit musste die Entscheidung in die Verlängerung verlegt werden. "Wir haben es unnötig spannend gemacht", meinte Huber nach dem Spiel. Topscorer Nikola Gajovsky war es schließlich in der 73. Minute, der mit einem Geistesblitz den Gamewinner erzielte. An der Bande drehte er sich, zog aus spitzem Winkel ab und überraschte damit offenbar Fabian Hönkhaus im Weidener Tor. "In der Verlängerung haben wir uns noch einmal zusammengerissen und am Ende verdient gewonnen", so Brenner.

"Vielleicht war die Nervosität zu groß und der ein oder andere wollte zu viel", schätzte Huber ein. Dazu kam eine ausbaufähige Chancenverwertung - drei Treffer bei 52 Schüssen - und ein "zu lockeres Powerplay", wie Huber sagte. Spätestens nach diesem Spiel dürfte man beim EVR auch vor Weiden gewarnt sein und wissen, dass diese Serie kein Spaziergang wird.

Eine wichtige Rolle wird in den nächsten Spielen auch wieder die neue Nummer eins einnehmen. Dass Brenner übermütig werden könnte, befürchtet man in Regensburg nicht. "Er ist nicht der Typ, der abhebt", glaubt Huber, "er könnte sogar in der NHL als erster Torwart spielen, und würde dabei auf dem Boden bleiben." Eine coole Socke eben, dieser Cody Brenner.