Landkreis Regensburg

Integration durch Fußball: Jetzt können Omid und der TSV Wörth sogar Meister werden


Omid Musavi (2. von links in der mittleren Reihe), ein Asylbewerber aus Afghanistan, inmitten der TSV-Mannschaft. Er hat sich bestens integriert, gehört dazu. Seit ein paar Wochen spielt mit Amad (6. von links in der mittleren Reihe) aus Somalia ein weiterer Asylbewerber für den TSV. (Foto: Schmautz)

Omid Musavi (2. von links in der mittleren Reihe), ein Asylbewerber aus Afghanistan, inmitten der TSV-Mannschaft. Er hat sich bestens integriert, gehört dazu. Seit ein paar Wochen spielt mit Amad (6. von links in der mittleren Reihe) aus Somalia ein weiterer Asylbewerber für den TSV. (Foto: Schmautz)

Die zweite Mannschaft des TSV Wörth kann am Sonntag die Meisterschaft in der B-Klasse perfekt machen. Bereits ein Unentschieden beim TuS Pfakofen reicht der Elf von Alois Fischer für den direkten Aufstieg in die A-Klasse. Zur Mannschaft gehört Omid Musavi. Der gebürtige Afghane flüchtete vor knapp vier Jahren aus dem Iran und landete nach einer mehr als einjährigen Odyssee in Wörth.

Im Erstaufnahmelager für Asylbewerber in München wurde er nach rund einem Monat von seinen Freunden getrennt und in die Asylunterkunft im Rosenhof geschickt. Seither wohnt Omid dort. Noch immer ist nicht klar, ob er auf Dauer in Deutschland bleiben darf. Noch gilt er als Asylbewerber, bangt um seine Zukunft. Als Fußballer in der zweiten Mannschaft hat Omid dennoch seinen Mann für die kleine Donau-Stadt gestanden. Nach 19 Siegen und einem Remis bei nur einer einzigen Niederlage konnten die TSV-ler bisher fast immer feiern.

"Omid ist ehrgeizig, zuverlässig, pünktlich. Er versäumt nie ein Training, er gehört schon längst voll und ganz mit dazu. Wir spielen und feiern gemeinsam", erklärt TSV-Reserve-Trainer Alois Fischer. Aufgrund einer Leistenverletzung konnte Omid in der aktuellen Saison nur zehn Spiele absolvieren und schoss dabei ein Tor. In der vorigen Spielrunde kam Omid auf elf Einsätze. Inzwischen hat er sich gut eingelebt, fühlt sich in den Reihen der Fußballer äußerst wohl.

Ob das so bleiben wird, ist aber fraglich: Omid hat noch immer den Status eines Asylbewerbers und weiß nicht, ob er für immer im lieb gewonnenen Deutschland bleiben darf. "Ich habe viele Freunde in Wörth und in Regensburg. Eine Rückkehr nach Afghanistan ist für mich nur sehr schwer vorstellbar", erklärt er mit einem bangen Blick, doch einer festen Stimme. "Die Chancen stehen nicht schlecht. Ich habe mich gut integriert, darf eine Ausbildung machen. Ich bin ziemlich sicher, dass mein Antrag durchgehen wird!" Omid wünscht nichts sehnlicher, als dass ihm seine uneingeschränkte Aufenthaltsgenehmigung zugeschickt wird. Dann möchte er sich eine kleine Wohnung in Wörth oder Regensburg besorgen und im Zuge seiner Ausbildung sein eigenes Geld verdienen.