Super-Bowl-Sunday

American-Football-Feiertagsstimmung in Straubing

Citydom und Straubing Spiders feiern große Super-Bowl-Party


Die harten Zweikämpfe im American Football sind für Spiders-Präsident Daniel Tost ein großer Reiz.

Die harten Zweikämpfe im American Football sind für Spiders-Präsident Daniel Tost ein großer Reiz.

Für viele Amerikaner ist der kommende Sonntag der höchste Feiertag des Jahres: Der Super Bowl steht an, das Finale der American-Football-Profiliga NFL. Feiertagsstimmung kommt auch in Straubing auf: Das Citydom überträgt in Zusammenarbeit mit dem einheimischen Football-Club, den Spiders, das Duell zwischen den New England Patriots und den Los Angeles Rams.

In drei Kinosälen, darunter der neue "X-Sense", können die Fans das größte Einzelsportereignis der Welt verfolgen. "Zum ersten Mal findet in Straubing eine Super-Bowl-Party in dieser Größenordnung statt. Wir wollen sehen, wie viele Super-Bowl-Verrückte wir in Straubing versammeln können", sagt Fabian Pfannenstiel, der beim Citydom für das Marketing zuständig ist. Die Fans können sich auf eine lange Nacht einstellen, schließlich beginnt die Partie um 0.30 Uhr. Daniel Tost, Präsident der Spiders hat vorgesorgt: "Ich habe mir schon freigenommen."

DJ und typische Snacks

Geboten ist jedoch schon weit vor Spielbeginn etwas: "Um 22 Uhr geht die Party los. In den Sälen läuft die Vorberichterstattung. Im Dom sorgt DJ Mabee für Entertainment", erzählt Pfannenstiel. Zur gelungenen Party dürfen auch die typischen amerikanischen Snacks nicht fehlen: Hot-Dogs, Chili Con Carne, Nachos und Pop-Corn.

Um sich die besten Plätze zu ergattern, lohne es sich, früh am Spieltag zu kommen, Reservierungen gibt es nicht. Pfannenstil, der zum ersten Mal den Super Bowl verfolgt, ist gespannt auf das "Experiment Super Bowl-Party" und hofft auf 150 bis 200 Gäste.

Ein alter Hase ist dagegen Daniel Tost. In den vergangenen Jahren hat er im kleineren Stil zusammen mit den Mannschaftskollegen das Endspiel verfolgt. Da die Spiders stetig größer wurden, sei es aber immer schwerer geworden einen geeigneten Raum zu finden.

Klare Sympathien

Zum dritten Mal in Folge stehen die New England Patriots im Super Bowl, bereits fünf Mal holte das Team aus Massachusetts in diesem Jahrtausend den Titel. Für die Los Angeles Rams ist es dagegen die erste Teilnahme seit 2002, als sie den Patriots unterlagen. Vor 17 Jahren bei New England bereits dabei: Quarterback-Ikone Tom Brady, der am Sonntag seinen sechsten Super Bowl gewinnen kann.

Es ist somit nicht nur das Duell der Rams als Außenseiter gegen Favorit New England, sondern auch das Duell Jung gegen Alt auf der Spielmacherposition. Dem 41-jährigen Brady steht der 24-jährige Jared Goff gegenüber. Im Lager der Spiders sind die Sympathien klar verteilt. "Die Patriots sind in den letzten Jahren schon so oft im Super Bowl gewesen. Bei uns sind die Meisten für den Underdog", so Tost. Und dass obwohl es im Verein viele New Orleans Saints-Fans gebe, die Mannschaft, die in der Vorschlussrunde von den Rams besiegt wurde.

Große Anziehungskraft

Eine positive Entwicklung nehme der American Football in Deutschland: "Als ich Anfang der Neunziger angefangen habe, gab es vielleicht 150 Vereine, heute sind es schon um die 500", blickt Tost zurück. Positiv laufe es auch bei den Spiders, die immer mehr Zulauf erfahren. Der Präsident des 1984 gegründeten Clubs führt das auf zwei Dinge zurück: Die gesteigerte TV-Präsenz des Sports und den Straubinger Aufstieg in die zweithöchste Deutsche Spielklasse 2017. "Nach dem Aufstieg konnten wir sogar eine zweite Mannschaft gründen", bemerkt der Vorsitzende. Im American Football ist der Mannschaftskader größer als bei anderen Sportarten, etwa 40 Spieler umfasst er an Spieltagen. Bei den Zuschauern wird die 2. Liga auch sehr gut angenommen, so pilgern zu den Heimspielen laut Tost durchschnittlich 600 bis 800 Zuschauer an das Stadion am Peterswörth. Bis zum ersten Heimspiel müssen sich die Fans jedoch noch gedulden: Los geht's am Samstag, 18. Mai gegen Ravensburg. Mit Burger, Softdrinks, Bier und Cheerleadern werden die Spieltage abgerundet.

Was braucht es?

Für Daniel Tost ist es der Kampf, sich mit seinem Gegenspieler Spielzug für Spielzug zu duellieren, den Football ausmacht. Für ihn hat das etwas von modernen Gladiatoren. Dabei ist es auch die Härte, die er mag. Der ein oder andere blaue Fleck gehöre einfach dazu. Bei all der Härte seien aber zu aggressive Spieler ein "No-Go".

Einsteigern rät er zwei Sachen: "Man muss Willen beweisen und ein Teamplayer sein. Einzelkämpfer können wir nicht gebrauchen." Den Zusammenhalt innerhalb eines Footballteams schätzt der Vorsitzende sehr, so falle auch eine Niederlage gemeinsam viel leichter. Körpergewicht und Alter spielen eher eine untergeordnete Rolle - so sei auch ein Einstieg mit Mitte Zwanzig noch möglich. "Egal, welche Statur man mitbringt, jeder kann wichtig sein für das Team. Ich kenne keine Sportart, in der die körperlichen Unterschiede so groß sind", erklärt Tost. Kontaktscheu dürfe man nicht sein.

Bei den Spiders gibt es zwei Erwachsenenteams und die Junioren, eine U 19-Mannschaft, für die man theoretisch ab 15 spielberechtigt ist. Die Jüngeren können mit Flag-Football beginnen, eine (fast) körperlose Variante. Hier geht es ab Jahrgang 2011 los. Football-Neugierige können spontan beim Training einer der Teams hineinschnuppern. Für die Flag-Teams reichen einfache Sportsachen aus. Für die Älteren liege auch etwas Ausrüstung bereit. Chris Sternitzke

Tickets für die Party:

Citydom Tel. 09421/84 530, Intersport Erdl Tel. 09421/84520