"Dafür meldet sich keiner freiwillig"

Wenn Polizisten Todesnachrichten überbringen müssen


Wenn Polizisten Todesnachrichten überbringen müssen, dann ist der Moment, wenn die Tür geöffnet wird, an der sie geklingelt haben, jener, der der Familie dahinter den Boden unter den Füßen wegzieht.

"Mit dem Finger auf der Klingel ist das Leben einer Familie nicht mehr so, wie es bis dahin war. Man zählt insgeheim die Sekunden, bis das Licht im Hausflur angeht und die Türe geöffnet wird", erzählt Polizeioberkommissarin Britta Bachinger.

In seiner Schreibtischschublade bewahrt Günther Tomaschko das Sterbebild einer 19-Jährigen auf. Sie wurde Opfer eines tragischen Verkehrsunfalls. In seiner Schublade hat der Kriminalhauptkommissar auch eine Postkarte mit Blumen darauf. Der Vater der 19-Jährigen hat sie ihm geschickt. Er bedankt sich für seine Anteilnahme, Unterstützung, sein Einfühlungsvermögen. Tomaschko hat ihm die Todesnachricht überbracht. Zwölf Jahre ist das her. Immer mal wieder nehme er Karte und Bild zur Hand, erzählt Günther Tomaschko. "Die junge Frau wäre jetzt 32." Es ist ihm präsent geblieben. Er ist froh, dass er damals offensichtlich die richtigen Worte gefunden hat. Er ist genauso froh darüber wie dieser Vater. Wir sprachen mit Polizisten des Polizeipräsidiums Niederbayern über etwas, was kein Polizist gerne tut - eine Todesnachricht überbringen.

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1 Kommentare:


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Georgine B.

am 09.04.2024 um 10:24

Sehr guter und informativer Artikel. Große Hochachtung vor dem Polizeiberuf. Mein Mann war auch Polizeibeamter und erlebte solche Vorfälle.



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