Festival

Alles nass bei Utopia - „In Gummistiefeln ist alles möglich!“


Warum schlechtes Wetter am Festival gut ist: Schlammbaden.

Warum schlechtes Wetter am Festival gut ist: Schlammbaden.

Eigentlich ist es egal, was der Wetterbericht sagt. Irgendwann hat es noch bei fast jedem Festival geregnet. So auch bei Utopia Island, das am zweiten August-Wochenende in Moosburg an der Isar stattfand. Szenen aus dem Regen und Matsch.

Höööööhiiiii!" Drei Schritte Anlauf, ein Sprung über die Uferböschung, Platsch. Kurze Pause. "Wuhuuuu!" Ein grünes Stück Plastik taucht aus dem klaren Wasser auf. Das Kopfteil des Regencapes erhebt sich weiter, ein junger Mann mit grinsendem Gesicht erscheint. War er vorher nur von außen nass, jetzt ist er es von innen. Er schleift sich und seinen Umhang aus dem Wasser, betritt das aufgeweichte Ufer. Schmatz, schmatz.

Wie viele Strohballen für das diesjährige Utopia Island benötigt wurden, ist nicht überliefert. Aber es waren viele. Sie dienten zum Trockenlegen des Geländes. Denn von Donnerstag an regnete es bis Freitagabend. Gerade als DJ Martin Jensen am Freitag die Hauptbühne eröffnete, wechselte der Regen von oben zum Konfettiregen. Die Boxen an den Bühnen wackelten im Takt mit dem durchweichten Schlamm. Schmatz, schmatz blieb. Itsss, itsss kam hinzu.

Ein Hauptweg zieht sich durch das Festival. Links der See, Holzliegen und eine Schaukel, rechts Essenstände, eine der vier Bühnen und Bars. Schmatz, schmatz, schmatz. Gummistiefel drücken sich schnell in den schlammigen Weg. In ihnen stecken die Beine eines Festivalbesuchers. "Lauf Forest, lauf!", kommt es von hinten. Der Gummistiefelsprinter legt an Tempo zu und schlittert seinem Ziel entgegen: dem Bierstand.

Für das Nass von oben war die Wasserwacht bei Utopia nicht verantwortlich. Für den See im Aquapark in Moosburg schon. Vielen Festivalgästen war es trotz Temperaturen unter 20 Grad zu heiß, Abkühlung im See musste her. Das Highlight dabei: Wellen der Wasserwacht, die ihre Boote neben den Badenden kreisen ließen. Im Wasser wurde geschaukelt, auf dem Boot geschunkelt. Platsch, platsch.

War es am Festivalgelände schon zäh, sich im Schlamm fortzubewegen, erinnerte der Untergrund am Campingplatz eher an Treibsand als an eine Wiese. Wohl dem, der geeignete Schuhe dabei hatte. Denn damit war's wenigstens egal, wie tief es in den Schlamm hineinging. Eine Camperin aber hatte noch mehr vor: "In Gummistiefeln ist alles möglich!", rief sie ihren Freundinnen auf dem Weg zum Zelt. Schmatz, schmatz.

Und was darf auf keinem Festival fehlen - egal ob klein, groß, trocken oder nass? Richtig: Helga! Nach der wurde gerufen, gesucht, gefragt und getaucht. Gefunden hat sie wohl keiner - weder in den Regenpfützen noch in den Schlammbädern. Auch im nassen Stroh sah es schlecht aus. Nächstes Jahr wird's weiter gehen. Itsss, itsss.

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Warum schlechtes Wetter am Festival gut ist: sich vom Schlamm befreien.

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Warum schlechtes Wetter am Festival gut ist: mit Regen und Konfettiregen feiern.

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Warum schlechtes Wetter am Festival gut ist: Mystische Festivalfotos.

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Warum schlechtes Wetter am Festival gut ist: mit Regenkleidung schwimmen.

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Warum schlechtes Wetter am Festival gut ist: Gummistiefel waschen.

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Warum schlechtes Wetter am Festival gut ist: Natürlich baden.