Vilsbiburger Zeitung

Rote Raben auf dem Weg zum DVV-Stützpunkt


Von Redaktion idowa

Die Roten Raben hatten hohen Besuch. Junioren-Nationaltrainer Han Abbing, sein Kollege für den Jugendbereich, Stefan Bräuer und der Sportdirektor des Deutschen Volleyball Verbandes (DVV), Günter Hamel nahmen alle sportlichen und organisatorischen Einrichtungen der Roten Raben genau unter die Lupe. Sportdirektor Detlev Schönberg hatte die Besuche angeregt, da die Roten Raben mit ihrem neu geschaffenen Raben-Internat jetzt alle Voraussetzungen erfüllen, um - gemeinsam mit dem Bayerischen Volleyball Verband - den Antrag auf Anerkennung als DVV-Stützpunkt Süd für den weiblichen Bereich zu stellen. Eine Perspektive, an der auch Raben-Präsident Peter Bruckmayer maßgeblich mitgewirkt hat. Schließlich hat seine Bruckmayer-Stiftung den Grundstock für das Raben-Internat gelegt. Seit Schulbeginn sind hier vier junge Raben-Spielerinnen untergebracht, die in Vilsbiburg eine "Duale Karriere" anstreben, also Schule und Leistungssport auf hohem Niveau.

Die beiden Nationaltrainer schauten den Raben-Trainern bei diversen Trainingseinheiten über die Schulter. Sie besuchten natürlich auch das Raben-Internat und sprachen mit den jungen Raben-Spielerinnen. Zudem verschafften sie sich einen Überblick über die hervorragende, sportmedizinische Abteilung der Roten Raben. Athletiktrainer Toni Brandmeier hatte die Gelegenheit - am Beispiel der jungen Raben-Spielerinnen - seine Arbeit vorzustellen, die ganz auf die Förderung der allgemeinen koordinativen Fähigkeiten und des athletischen Aufbautrainings im Volleyball abgestimmt ist. Beide Nationaltrainer kamen unabhängig voneinander abschließend zu dem Urteil, dass die Roten Raben und Vilsbiburg die besten Voraussetzungen für die Anerkennung als DVV-Stützpunkt haben.

Sportdirektor Günter Hamel nahm die Beurteilungen der beiden Bundestrainer wohlwollend zur Kenntnis. Zum weiteren Vorgehen sagte er, die Roten Raben müssten zusammen mit dem Bayerischen Volleyballverband (BVV) einen Antrag stellen, dem sich der DVV "ganz sicher nicht verschließen wird". Mit diesem Schritt werde auch "die Arbeit der Roten Raben in den vergangenen 15 Jahren anerkannt", so Sportdirektor Detlev Schönberg. Mit der Anerkennung als DVV - Stützpunkt würden die Roten Raben sich auch in der Nachwuchsförderung mit Schwerin, Dresden oder Münster auf Augenhöhe bewegen.

Han Abbing hat - für den Fall der Anerkennung als DVV-Stützpunkt Süd - Raben-Trainer Mirko Pansa als Stützpunkttrainer vorgeschlagen. Pansa, der die zweite Mannschaft trainiert und im Nachwuchsbereich sehr aktiv ist, hat bereits bei einem Nationalmannschaftslehrgang im Schwarzwald seine ersten beiden Länderspiele erfolgreich absolviert. Er begleitete Han Abbing als Co-Trainer bei zwei Länderspielen gegen Frankreich, die über das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) organisiert wurden. Mittlerweile hat er auch die Einladung von Han Abbing, bei der Qualifikation für die Juniorinnen EM in Basel Abbing als Co-Trainer zu unterstützen. Ein Angebot, das Raben-Trainer Mirko Pansa "natürlich sehr freut" aber auch den Stellenwert der Jugendarbeit bei den Roten Raben dokumentiert.

Eine schöne Überraschung hatte Jugend-Nationaltrainer Stefan Bräuer für die Internatsschülerinnen nach seinem Besuch parat: Lena Stigrot, Anna Pogany und Ekaterina Soloninkina wurden offiziell für die Jugend-Nationalmannschaft nominiert. Er nannte die Entwicklung der Spielerinnen, seit sie im Raben-Internat leben und betreut werden, beachtlich und lobte die Arbeit der Rabentrainer.

Für die Roten Raben ist die Aussicht, DVV-Stützpunkt zu werden, Auszeichnung und gleichzeitig Ansporn, so kontinuierlich und konzentriert weiter zu arbeiten und die neuen Ziele zu verfolgen. Damit werde der Standort Vilsbiburg für die Volleyballer noch einmal deutlich aufgewertet und wenn im nächsten Jahr die neue Ballsporthalle fertig sein wird, dann könne man sich vorstellen, vom DVV auch mal die Ausrichtung eines Volleyball-Länderspiels übertragen zu bekommen, so Raben-Sportdirektor Detlev Schönberg.