Landshut

Gras aus der Niedermayerstraße: Bandenchef muss acht Jahre hinter Gitter


Drogen gehörten in der Asylbewerberunterkunft an der Niedermayerstraße in Landshut zur Tagesordnung. (Symbolbild)

Drogen gehörten in der Asylbewerberunterkunft an der Niedermayerstraße in Landshut zur Tagesordnung. (Symbolbild)

Von kö

Zehn Verhandlungstage. 20 Zeugen. Und etliche Parallelverfahren. Am Ende der Beweisaufnahme im Prozess gegen vier dealende Asylbewerber vor dem Landgericht stand am Freitag nicht nur für Verteidiger Michael Dietl eines fest: Drogen gehörten in der Asylbewerberunterkunft an der Niedermayerstraße in Landshut zur Tagesordnung - ein "Drugstore für Drogen", so Dietl.

Strittig war allerdings die Frage, ob die Angeklagten als Bande einen schwunghaften Handel mit erheblichen Mengen an Marihuana und Kokain betrieben haben. In einem "Klima der erzwungenen Langeweile" habe jeder jedem verkauft, man habe miteinander konsumiert und wenn einer mal nichts gehabt habe, hätten die anderen auch mal kostenlos ausgeholfen, sagte Dietl. "Das war ein Selbstläufer." Auch Verteidiger Georg Haberger konnte keine organisierten Strukturen erkennen: "Es gab keinen Plan." Da war die vierte Strafkammer unter Vorsitzendem Richter Oliver Dopheide allerdings anderer Meinung: Sie folgte den Anträgen von Staatsanwältin Nina Wittig und verurteilte zwei Angeklagte wegen unerlaubten bandenmäßigen Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge in fünf tatmehrheitlichen Fällen, davon in einem Fall wegen der Abgabe an Minderjährige, zu Freiheitsstrafen von acht Jahren beziehungsweise fünf Jahren. Ein weiterer Angeklagter hatte mit dem Verkauf an den Jugendlichen nichts zu tun und erhielt eine Freiheitsstrafe von vier Jahren und zehn Monaten. Der vierte Angeklagte schließlich kam mit einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren davon. Hier hatte die Kammer lediglich eine Beihilfe erkennen können.

Den ausführlichen Artikel lesen Sie am Samstag, 11. Februar, in der Landshuter Zeitung.