Bulls Sonthofen im Normalfall keine Gefahr

EVL darf sich voraussichtlich auf Besuch einer Torfrau freuen


Am Sonntag trifft der EVL auf den ERC Bulls Sonthofen.

Am Sonntag trifft der EVL auf den ERC Bulls Sonthofen.

Von Felix Hüsch

Wenn der EV Landshut am Sonntag (17 Uhr) in der Eishockey-Oberliga Süd den ERC Bulls Sonthofen im Eisstadion am Gutenbergweg empfängt, könnten die Rot-Weißen in die Situation kommen, eine Frau schlagen zu müssen - natürlich nur im sportlichen Sinn. Bei den Allgäuern stand zuletzt nämlich Nationaltorhüterin Jennifer Harß zwischen den Pfosten.

Die 28-jährige Jennifer Harß kassierte zuletzt gute Kritiken, weil sie den Ranglistenachten, der sich in der Länderspielpause von Trainer Dave Rich trennte, zum Beispiel nach ihrer Einwechslung in Bayreuth (4:7) vor einer noch höheren Schlappe bewahrte. Dennoch stellt Sonthofen mit schon 63 Gegentoren die Schießbude der Liga. Allerdings haben die Allgäuer mit Jordan Baker (15 Tore/17 Assists) auch den Liga-Topscorer in ihren Reihen.

Trotz ihrer sportlichen Qualitäten sieht EVL-Trainer Toni Krinner die Oberliga-Einsätze von Harß übrigens eher kritisch. "Ich habe überhaupt nichts gegen Frauen-Eishockey. Ich finde es nur bedenklich, wenn im Männersport eine Frau mithalten kann. Als Verantwortlicher beim ERC Sonthofen würde ich mir darüber Gedanken machen. Aber das ist nicht meine Baustelle", sagt der EVL-Trainer, der als Spieler in Grefrath mal gegen eine Frau im Tor spielte. "Da habe ich noch mehr Engagement gezeigt und wollte unbedingt treffen. Das ist mir dann auch gelungen", plaudert Toni Krinner aus dem Nähkästchen.

Vielmehr als über die personelle Zusammensetzung der Gäste aus dem Allgäu macht sich Krinner allerdings Gedanken über die eigene Truppe. Schließlich sollte deren Leistungsvermögen mehr als ausreichen, um den "Bullen" die Hörner zu stutzen - eine ähnliche Ausgangslage gab's freilich auch schon vor dem letzten Heimspiel gegen den EC Peiting - das Ergebnis (4:5 nach Verlängerung trotz 4:1-Führung) war mehr als ernüchternd.

"Diese zwei verlorenen Punkte ärgern mich immer noch noch. In so einer Situation sind unsere Führungsspieler gefragt, das Heft in die Hand zu nehmen. Solche Spiele wie gegen Sonthofen müssen wir nutzen, um uns gut zu positionieren. Deshalb gibt es zu den drei Punkten keine Alternative. Gerade weil wir am Freitag zuschauen müssen", sagt Toni Krinner unmissverständlich, fordert von seinem Team erneut ein geschicktes Forechecking und vor allem, dass der Matchplan diesmal über 60 Minuten voll durchgezogen wird. Einzig Kyle Doyle (Gehirnerschütterung) und Ludwig Wild (Fingerverletzung) können bei dieser Mission nicht eingreifen.

Patrick Jarrett kehrt nach abgesessener Sperre - in der Oberliga muss man nach einer Spieldauerstrafe automatisch eine Partie aussetzen - wieder zurück. Jackson Kuhn gab im letzten Drittel in Weiden ein vielversprechendes Comeback. Der Verteidiger steht jetzt auch von Beginn an wieder zur Verfügung. Unterstützung vom SC Riessersee durch die "Förderlizenzler" Valentin Gschmeißner oder Simon Mayr ist nicht zu erwarten. An der Parole "Pflichtsieg" ändert das aber nix - selbst wenn man dazu sogar mal eine Frau schlagen müsste.

EV Landshut: Englbrecht, Kristian; Hammer, Geipel, Draxinger, Pozivil, Baumgartner, Gröger, Kuhn; Jarrett, Michl, Thornton, Hofbauer, Forster, Peter Abstreiter, Endraß, Eberhardt, Sedlar, Kronawitter, Jonas Franz.