EV Landshut

Augen zu und durch: Heute Abend geht es für den EVL gegen Sonthofen


Jetzt erst recht! Die Verletzungsmisere nimmt kein Ende. Nun hofft EVL-Coach Toni Krinner auf eine Trotzreaktion und darauf, dass Führungsspieler wie Andi Geipel (rechts) die Initiative ergreifen und die Landshuter Rumpftruppe in Sonthofen zum Erfolg lotsen.

Jetzt erst recht! Die Verletzungsmisere nimmt kein Ende. Nun hofft EVL-Coach Toni Krinner auf eine Trotzreaktion und darauf, dass Führungsspieler wie Andi Geipel (rechts) die Initiative ergreifen und die Landshuter Rumpftruppe in Sonthofen zum Erfolg lotsen.

Der EV Landshut geht personell am Krückstock. Dennoch lamentiert Toni Krinner nicht. Vielmehr setzt der Cheftrainer heute Abend in Sonthofen auf Teamgeist und Willenskraft.

Beim Eishockey-Oberligisten EV Landshut bläst momentan ein frischer "Jetzt erst Recht"-Wind durchs Gemäuer ! Mit einer echten Rumpf-Mannschaft gastieren die Niederbayern heute (20 Uhr) beim ERC Bulls Sonthofen. Cheftrainer Toni Krinner versucht dabei alles, um aus der akuten Personalnot eine Tugend zu machen. Am vierten Adventssonntag haben die Rot-Weißen spielfrei. Ihre Konzentration gilt dann bereits der Partie am zweiten Weihnachtsfeiertag in Peiting.

Von der Papierform her wären die Landshuter beim Tabellendrittletzten im Allgäu normalerweise klar in der Favoritenrolle. Die Hausherren haben jüngst einen doppelten Trainerwechsel vollzogen: Nach Dave Rich und Jogi Koch hat jetzt der 70-jährige Gerd Wittmann am Alpenrand das Sagen. Zum Einstand verbuchte der gebürtige Sonthofener, der in der vergangenen Saison noch den DEL 2-Club Heilbronner Falken coachte, mit seiner Truppe um Topscorer Jordan Baker nach einer 2:4-Niederlage bei den Tölzer Löwen immerhin einen 5:4-Erfolg über den EHC Klostersee.

Aber die Landshuter haben momentan eigentlich mehr mit sich selbst zu tun: Nach der "Verletzungsseuche" der vergangenen Wochen muss Toni Krinner fast auf zwei komplette Sturmreihen verzichten und ist zum Improvisieren gezwungen. Bei Max Forster wurde nach einem Zusammenprall mit dem Schiedsrichter am vorigen Freitag in Grafing zunächst ein Bruch des Wadenbeinköpfchens diagnostiziert. Wie lange Forster pausieren muss, ist weiter unklar. Weitere Untersuchungen können erst stattfinden, wenn die Schwellung am Knie abgeklungen ist.

Überdies fallen Patrick Jarrett (Adduktorenbeschwerden), Peter Abstreiter (Ellenbogenverletzung), Tobi Draxinger (Rückenverletzung), Kyle Doyle (Gehirnerschütterung) und Ludwig Wild (Handgelenksverletzung) definitiv aus. Toni Krinner hofft nun, dass er zumindest auf die angeschlagenen Max Hofbauer und Markus Eberhardt zurückgreifen kann. Doch wer auch immer für den EV Landshut aufs Eis geht - das Motto kann nur lauten: Bangemachen gilt nicht! "Wir sprechen nur über die Spieler, die da sind. Natürlich ist das für uns eine schwere Zeit, aber wir werden zusammenstehen. Das hat uns schon im vergangenen Jahr ausgezeichnet. Da standen wir vor Weihnachten auf Platz elf, hatten ähnliche Verletzungsprobleme und uns hatte niemand mehr auf dem Zettel. Am Ende haben wir es bis ins Halbfinale geschafft", sagt Krinner und setzt auf den Teamgeist und insbesondere die Kampfkraft. Daran gab's zuletzt nämlich rein gar nix zu bemäkeln.

Die durch die verletzten Stammspieler fehlende Qualität ist nur im Kollektiv aufzufangen - und vom eigenen Nachwuchs. Da die beiden "Förderlizenzler" Simon Mayr und Valentin Gschmeißner vom SC Riessersee wohl erneut nicht zur Verfügung stehen werden, baut Krinner nun auf Unterstützung aus dem eigenen DNL-Nachwuchs, um mindestens mit drei kompletten Sturmreihen auflaufen zu können. Erster Kandidat für eine Berufung in den Oberliga-Kader ist wohl Luca Zitterbart. EVL-Kapitän Cody Thornton flößt den Jungspunden derweilen schon mal Mut ein: "Das ist doch gerade für die jungen Spieler auch eine riesengroße Chance. Sie bekommen mehr Eiszeit und können sich zeigen. Wir denken jedenfalls weiter positiv und werden diese Situation alle zusammen meistern." Und zwar mit Führungsspielern wie Andi Geipel, Dominik Hammer oder eben Cody Thornton, die jetzt vorneweg marschieren müssen.

Beim EVL machen sie also alle gemeinsam aus der Not eine Tugend. Viel mehr bleibt einem in dieser Situation, in der erstmal keiner von der Tabelle redet, auch nicht übrig. Augen zu und durch.

EV Landshut: Englbrecht, Kristian; Geipel, Baumgartner, Gröger, Pozivil, Kuhn, Hammer; Thornton, Michl, Hofbauer, Endraß, Eberhardt, Sedlar, Kronawitter. Franz, Zitterbart.