Vilsheim/Berlin

Ein Hauch von Niederbayern auf der Fashion Week


Nicole in einem Outfit der Designerin Maria-Theres, die vor allem für Häkel- und Strick-Unikate bekannt ist.

Nicole in einem Outfit der Designerin Maria-Theres, die vor allem für Häkel- und Strick-Unikate bekannt ist.

Von Patrick Beckerle und Redaktion idowa

Es ist wohl der Traum vieler junger Frauen: Einmal auf der Fashion Week in Berlin auf dem Laufsteg zu stehen. Für Nicole Müller aus Vilsheim (Landkreis Landshut) ist dieser Wunsch im Juli wahr geworden.

Die 24-Jährige arbeitet seit einigen Jahren nebenbei als Model. Und das durchaus erfolgreich: Im Oktober 2017 war sie etwa bei der Secret Fashion Show in München dabei. Nun - fast ein Jahr später - ist alles noch eine Nummer größer geworden: Berlin statt München, Fashion Week statt Fashion Show. Dabei kam ihr Auftritt auf der großen Bühne relativ spontan zustande: "Das war im Grunde Zufall. Die Designerin Maria-Theres, für die ich schon auf der Secret Fashion Show gelaufen bin, hat sich heuer auch für die Teilnahme an der Fashion Week beworben. Und sie hat mir geraten, das auch zu tun. Gesagt, getan. Und dann hat es tatsächlich gleich geklappt. So bin ich mit rein gerutscht."

Lesen Sie hier: Von Niederbayern auf die Secret Fashion Show

Zwar hatte die 24-Jährige schon bei mehreren Shootings und Auftritten Erfahrungen gesammelt - doch Berlin war doch nochmal etwas anderes. "Für ein Landkind wie mich ist Berlin schon beeindruckend", erzählt Nicole und lacht. Auch vom Ablauf und der Organisation der Veranstaltung war sie sehr beeindruckt: "Das war schon alles sehr professionell. Die Fashion Week dauerte vom 3. bis 7. Juli. Mein Auftritt war gleich am ersten Abend. Wir hatten den ganzen Tag lang Vorbereitungen. Anprobe, Laufstegprobe und dann ab zur nächsten Probe beim nächsten Designer. Das war schon sehr viel Programm in kurzer Zeit - und danach ging es ja erst richtig los." Das klingt nach viel Stress und Konfliktpotenzial - doch tatsächlich war das Zusammenspiel von Models und Designern sehr harmonisch: "Jeder war freundlich und hilfsbereit, es gab kaum Reibereien. Das hat mich schon positiv überrascht", erzählt Nicole. "Man hat gemerkt: Jeder will hier sein und gibt deswegen sein Bestes."

Bei ihrem Auftritt präsentierte Nicole unterschiedliche Outfits mehrerer Designer. Das Thema lautete Sommermode - ein weites Feld, das viele Freiheiten lässt. So trug Nicole zum Beispiel wieder ein Strick-Unikat von Maria-Theres ("Elegant und sehr sommerlich"), eine rosa Hose mit schwarzem Body von Marco Marcu ("Das Outfit habe ich mir danach auch selbst zugelegt, weil es mir so gut gefallen hat") und auch ein Abendkleid ("wunderschön, aber eigentlich fast zu schade für normale Anlässe"). Für die 24-Jährige war die Fashion Week eine einmalige Erfahrung: "Ich habe viele tolle Leute kennengelernt und Kontakte zu Designern und Fotografen geknüpft. Zudem habe ich auch für mich selber wieder festgestellt: Ich modele sehr gerne und bin mit Leidenschaft dabei."

Ihre Model-Pläne will Nicole deswegen auch in Zukunft weiterverfolgen. Besonders erfreulich: Auch nächstes Jahr wird sie voraussichtlich bei der Show dabei sein. Den Fuß in der Tür hat sie damit schon mal - trotzdem bleibt die junge Niederbayern bodenständig: "Ich weiß, die Branche ist hart umkämpft und man muss einen langen Atem haben, um erfolgreich zu sein. Ich will gerne weitermachen und bin auch schon an neuen Projekten dran - aber meine normale Arbeit geht vor."

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Hier trägt sie eine Hose und ein Oberteil der Designerin Etoile by Antonya Darakci.

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Dieses Outfit stammt von dem Designer Marco Marcu. "Das hat mir so gut gefallen, dass ich es mir nach der Show auch selbst zugelegt habe", erzählt Nicole.

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Dieses Outfit stammt von dem Designer Marco Marcu. "Das hat mir so gut gefallen, dass ich es mir nach der Show auch selbst zugelegt habe", erzählt Nicole.