Landau

"Irgendwann wird's langweilig": Pflegedienstleiter Buchban entfernt Schild


Das Schild ist weg - und hoffentlich auch bald wieder der Friede in der Weißstraße eingekehrt. (Foto: Hofner)

Das Schild ist weg - und hoffentlich auch bald wieder der Friede in der Weißstraße eingekehrt. (Foto: Hofner)

Von C. Eberl

Landaus größte Sorge sind derzeit ein paar Parkplätze und die Frage, ob die Stadt und einzelne Anwohner ein Problem mit pflegebedürftigen Senioren oder einfach kein Herz für sie haben.

Vor vier Jahren, so ergaben unsere Nachforschungen, handelte es sich um ein reines Wohnhaus, das in der Weißstraße 17 steht. Die Welt war noch in Ordnung, die Wendeplatte frei und die Zufahrt zu Stellplätzen und Garagen für die Anlieger noch geregelt. Richtig eskaliert ist diese Situation erst in den letzten Monaten, scheint es.

Wie aus einem Schreiben von Hans Buchban vom Mittwoch, 21. Januar, hervorgeht, war die Parkplatzsituation schon Thema im Rathaus. Allerdings behauptet der Pflegedienstleister, der Stadtrat habe vor fünf bis sechs Wochen einen Beschluss gefasst, der "die Parkplatzsituation vor unserem Haus Dominik zu aller Zufriedenheit regeln würde". Fakt ist, einen Stadtratsbeschluss gibt es nicht.

Im Nachbarschaftsgespräch, das am Mittwoch stattgefunden hatte, sei das Pflegegremium zu dem Ergebnis gekommen, dass nun wieder Ruhe in die Angelegenheit einkehren solle. Am Donnerstagvormittag hat Buchban schließlich das Schild entfernen lassen, nicht nur, weil es seine Wirkung teilweise erfüllt habe, wie er der Lander Zeitung sagte, sondern "irgendwann wird's langweilig". Um 11.30 Uhr trafen sich Buchban, Steininger und die Stadträte Tobi Beer und Sales Rebl im Bürgermeisterzimmer. Hinter verschlossenen Türen wurde schließlich die Vereinbarung getroffen, dass die Mitarbeiter, die im Notfall im Haus Dominik anrücken müssen, einen Sonderausweis erhalten sollen.

Entsprechende Regelungen sehe das Gesetz für Pflegemitarbeiter vor. Rettungsdienste im Einsatz dürften ohnehin dort halten, ohne einen Strafzettel zu befürchten. Die rechtlichen Grundlagen wolle Buchban auch schriftlich beibringen, sagte er zur Landauer Zeitung.

Diesen Inhalt und die Gesprächsatmosphäre bestätigte auch Bürgermeister Helmut Steininger am Nachmittag auf Nachfrage. Das Stadtoberhaupt ist froh darüber, dass nun wieder zu einer sachlicheren Tonlage zurückgefunden worden ist. Immerhin gab es doch noch am Mittwoch eine schriftliche Rücktrittsforderung an die Adresse von Steininger.