Brand in Hagendorf

Nachbar verhindert Schlimmeres


Direkt ans Wohnhaus grenzt der Schuppen an. Ein Brand hätte fatale Folgen haben können.

Direkt ans Wohnhaus grenzt der Schuppen an. Ein Brand hätte fatale Folgen haben können.

Glück im Unglück haben am Donnerstagmorgen die Bewohner eines Einfamilienhauses in Hagendorf gehabt. Gegen 9 Uhr alarmierte die zentrale Leitstelle die Feuerwehren aus Sattelbogen, Traitsching, Sattelpeilnstein, Birnbrunn, Loifling und Loitzendorf sowie der Drehleiter wegen die Rodinger Kollegen. Aus einem Wohnhaus drang Rauch aus dem Dachstuhl.

Der Nachbar schreitet ein

Beim Eintreffen der ersten Kameraden gestaltete sich der Eindruck ein bisschen anders. Dichter Rauch drang aus einem direkt an das Wohnhaus angebauten Holzschuppen. Wie sich herausstellte, hatte die 44-jährige Hausbewohnerin Aschereste in einer Aschewanne in dem Schuppen entsorgt. Durch die noch vorhandene Hitze war das Stroh in Brand geraten.

Zum Glück konnte der Nachbar Schlimmeres verhindern. Er hatte den Rauch gerochen und war seiner Nase gefolgt. Weil der Nachbarschuppen verschlossen war, schnappte er sich eine Bolzenschere und trennte das Schloss auf, um mit dem Feuerlöscher die Flammen zu ersticken.

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Zur Wasserversorgung diente ein Unterflurhydrant.

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Ein Trupp unter Atemschutz löschte das Strohbündel.

Zwei Feuerlöscher sind leer

"Ich habe zwei Feuerlöscher gebraucht", erzählt Robert Wittmann im Nachgang. "Aber da war noch nicht alles aus..." Zum Glück war das der Moment, in dem die Kameraden aus Traitsching eintrafen und mit Atemschutzgeräteträgern übernehmen konnten. "Irgendwann ist dann halt auch mit FFP2-Maske Schluss", fügt er mit einem Lächeln hinzu. Der Nachbar ist selbst bei der Feuerwehr.

Seinen Einsatz betrachtet er als selbstverständlich. "Mei, man tut halt, was man kann", sagt er und zuckt mit den Schultern. Nach einer Inaugenscheinnahme durch Dominik Lommer vom Bayerischen Roten Kreuz kann er sich wieder nach Hause begeben. "Ich bin ja eigentlich krankgeschrieben", entschuldigt er sich. Zuviel Wirbel um seine Person ist ihm gar nicht recht.

Doch die Polizei und die Verantwortlichen der Feuerwehr sind sich einig: An diesem Tag gibt es einen Helden. Und der heißt Robert Wittmann. "Durch sein beherztes Eingreifen hat er wirklich einen Großbrand verhindert", bestätigt Kreisbrandmeister Hermann Schwarzfischer. Erst als die alarmierten Feuerwehren vor Ort sind, gelingt es, Teile des glimmenden Strohs nach draußen zu schaffen und so zu verhindern, dass das Feuer auch noch auf das gelagerte Brennholz übergreift.

Aktuell beläuft sich der Sachschaden auf lediglich 50 Euro.