München

Sorgen wegen Zika-Infektion auch in Bayern


Eine Infektionsgefahr mit dem Zika-Virus macht auch in Bayern vielen Menschen Sorgen. In der Infektions- und Tropenmedizin an der Universität München rufen täglich Dutzende Menschen an.

Der Tropenmediziner Thomas Löscher erwartet aber keine Ausbreitung oder gar Epidemie in Bayern. "Die Gefahr sehe ich derzeit nicht", sagte er auf Anfrage. Hauptüberträger des Virus sei die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti). Sie komme in Europa aber praktisch nicht vor.

Zwar tauchen in Bayern wie in warmen Regionen am Rhein gelegentlich andere Stechmücken der Gattung Aedes auf, wie die asiatische Tigermücke, die Zika wahrscheinlich auch übertragen kann. "Im Sommer gibt es etliche Einzelfunde dieser Mücke in Deutschland. Aber ob es wirklich stabile Kolonien gibt, ist fraglich", sagte Löscher.

In Bayern ist bisher ein Zika-Fall bestätigt. Der Reiserückkehrer von der Karibikinsel Martinique ist mittlerweile genesen, wie die meisten anderen Patienten. Wirklich bedeutsam sei die Infektion nur in der Schwangerschaft, betont Löscher. Dann bestehe die Gefahr schwerer Schädigung beim ungeborenen Kind.