Unfälle

Erneut Busunglück auf Autobahn: Mehr als 20 Verletzte in NRW


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In der Nacht kam ein Reisebus auf der A44 bei Werl in Nordrhein-Westfalen von der Fahrbahn ab und kippte um.

Von dpa

Bei dem zweiten schweren Busunglück in Deutschland binnen weniger Tage sind auf der Autobahn 44 in Nordrhein-Westfalen mehr als 20 Menschen verletzt worden. In der Nacht verunglückte eine Reisegruppe mit Schülern eines Berufskollegs aus Warburg an der Grenze zu Hessen. Sie waren auf dem Rückweg von einem Ausflug nach England. Ihr doppelstöckiger Reisebus kam bei Werl von der Autobahn ab, fuhr in eine Böschung und stürzte auf die Seite.

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei war dem Unfall ein medizinischer Notfall des 53-jährigen Busfahrers vorausgegangen. Andere Fahrzeuge seien nicht an dem Unfall beteiligt gewesen.

Insgesamt wurden nach Angaben der Polizei 21 Insassen verletzt, davon einer schwer, aber nicht lebensgefährlich. Rettungswagen brachten die Verletzten in umliegende Krankenhäuser. 39 Insassen blieben unverletzt. Feuerwehr und Polizei waren mit einem Großaufgebot vor Ort. Auch der Busfahrer wurde medizinisch versorgt. Äußerlich wurde der Fahrer den Angaben zufolge durch den Unfall nicht verletzt, obwohl die Windschutzscheibe des Busses zerstört worden war. Hinweise auf Alkoholkonsum oder Drogen gebe es nicht, sagte ein Polizeisprecher. Es werde in alle Richtungen ermittelt.

Der Bus war nach ersten Erkenntnissen der Polizei nach rechts von der Fahrbahn abgekommen. Dort sei er gegen die aus dem Boden ragende Schutzplanke geprallt und an der Böschung auf die Seite gestürzt. Ein Unfallaufnahmeteam habe bis zum frühen Morgen am Unfallort gearbeitet, sagte ein Polizeisprecher. Die Spuren würden nun ausgewertet.

Die Polizei stellte den schwer beschädigten Doppeldecker sicher und ließ ihn abtransportieren. Die Fahrbahn in Richtung Kassel war zwischen den Anschlussstellen Unna und Werl stundenlang gesperrt und wurde am Freitagvormittag wieder freigegeben.

Schon am Mittwochmorgen war ein Doppeldecker-Reisebus auf der A9 bei Leipzig von der Fahrbahn abgekommen und auf die Seite gestürzt - allerdings mit ungleich schlimmeren Folgen: Vier Menschen kamen ums Leben, mehr als 30 Insassen wurden verletzt. Wie bei dem Unglück in NRW waren auch hier nach bisherigen Erkenntnissen keine anderen Fahrzeuge beteiligt.

Bei dem Unfall auf der A9 war ein Doppelstock-Bus des Reiseunternehmens Flixbus mit 52 Fahrgästen und zwei Fahrern in den Grünstreifen gerast und auf die Seite gekippt. Gegen den Fahrer wird wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.

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Die Ursache für den Unfall ist laut Polizei noch unklar.

Nach dem Busunfall mit mehr als 20 Verletzten auf der Autobahn 44 bei Werl ist der Doppeldecker am Morgen geborgen und abtransportiert worden. Die Fahrbahn in Richtung Kassel wurde wieder freigegeben, teilte ein Polizeisprecher am frühen Vormittag mit.

Erst am Mittwochmorgen war es zu einem schweren Unglück auf der A9 bei Leipzig gekommen, als ein Reisebus mit 54 Insassen auf dem Weg von Berlin nach Zürich von der Fahrbahn abkam und auf die Seite stürzte. Dabei starben vier Frauen, sechs weitere Menschen wurden schwer und 29 leicht verletzt. Auch an diesem Unfall waren nach bisherigen Erkenntnissen keine anderen Fahrzeuge beteiligt. Gegen den Busfahrer wurden Ermittlungen wegen des Verdachts fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung aufgenommen.

In den vergangenen Jahren gab es in Deutschland immer wieder schwere Reisebusunfälle. Dennoch zählen Busse zu den relativ sicheren Verkehrsmitteln. Der Unfallstatistik zufolge sind sie vergleichsweise selten in Verkehrsunfälle mit Personenschaden involviert.


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