Düsseldorf

Experten fordern nationale Strategie gegen Diabetes


Der 15-jährige Diabetiker Sven Müller hat am 30.10.2015 in Leichlingen (Nordrhein-Westfalen) eine Insulinpumpe auf seinem Bauch.

Der 15-jährige Diabetiker Sven Müller hat am 30.10.2015 in Leichlingen (Nordrhein-Westfalen) eine Insulinpumpe auf seinem Bauch.

Von Katharina Binder

Zur Bekämpfung der Volkskrankheit Diabetes fordert die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) eine nationale Strategie von der Politik. Ihr zufolge sterben an den Folgen ihrer Zuckerkrankheit in Deutschland drei Menschen - pro Stunde.

Zur Bekämpfung der Volkskrankheit Diabetes haben Experten eine nationale Strategie von der Politik gefordert. In vielen europäischen Ländern gebe es bereits einen solchen Nationalen Diabetesplan. Das betonte die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) anlässlich des Weltdiabetestages am 14. November und einer zentralen Veranstaltung dazu am Sonntag in Düsseldorf. Mehr als sechs Millionen Menschen werden bundesweit wegen der chronischen Stoffwechselerkrankung behandelt. Stündlich sterben laut DDG drei Menschen in Deutschland an den Folgen ihrer Zuckerkrankheit. 2013 habe es 24 257 Todesfälle gegeben.

Das gerade verabschiedete Präventionsgesetz sei bei weitem nicht ausreichend, kritisierte die medizinische Fachgesellschaft. Die häufigste Form des Diabetes - Typ 2 oder früher auch "Altersdiabetes" genannt - sei zu einer Epidemie geworden. Auch immer mehr Kinder und Jugendliche seien betroffen. Diabetes lasse sich häufig mit einer gesunden Ernährungs- und Lebensweise vermeiden oder bekämpfen.

Die DDG forderte täglichen Sport in Kita und Schule und eine "Zucker-Fett-Steuer", um ungesunde Dickmacher zu verteuern. Im Bundesgesundheitsministerium solle ein Beauftrager für Adipositas (Fettleibigkeit) und Diabetes eingeführt werden. Zudem sei ein nationales Diabetesregister erforderlich.