Flughafen München

Aller guten Dinge sind… nein, nicht drei, sondern zehn


Die Flüchtlingswelle reißt auch am Münchner Flughafen nicht ab. Fast täglich decken Bundespolizisten bei der grenzpolizeilichen Kontrolle Schleusungen aus aller Herren Länder auf.

Die Flüchtlingswelle reißt auch am Münchner Flughafen nicht ab. Fast täglich decken Bundespolizisten bei der grenzpolizeilichen Kontrolle Schleusungen aus aller Herren Länder auf.

Von Polizei

Neun Mal versuchte ein Syrer, illegal nach Deutschland einzureisen. Vergeblich. Als er zum zehnten Mal erwischt wurde, bat er um Asyl.

Mittwoch (3. August) spät nachts haben Bundespolizisten einen syrischen Staatsangehörigen gestoppt, der ohne die erforderlichen Dokumente für eine Einreise oder einen Aufenthalt in Deutschland unterwegs war. Der 22-Jährige fiel den Beamten auf, als er aus Athen am Münchner Airport ankam.

Der Mann hatte laut eigener Aussage bereits neun erfolglose Versuche unternommen, nach Deutschland zu kommen. Jedes Mal sei das Vorhaben bereits im Versuch gescheitert und das Geld, das er an Schleuserorganisationen bezahlt habe, verloren gewesen. Er bat die Bundesbeamten um Asyl.

Auf der Dienststelle erzählte er den Bundespolizisten, er habe seine Heimat in Syrien vor etwa sieben Monaten wegen Krieg und Verfolgung verlassen. Gut zwei Monate später sei er dann in Griechenland angekommen und habe sich seither in Athen aufgehalten. Dort habe er immer wieder Kontakt zu Schleusern gesucht, die ihn nach Deutschland zu seinem Bruder bringen sollten. Diese haben ihm dann jedes Mal eine Identitätskarte irgendeines EU-Staates besorgt, natürlich nur gegen Bares. Insgesamt neunmal. Jedes Mal scheiterte die Schleusung nach Deutschland bereits im Versuch. Das Geld aber war natürlich weg. Insgesamt habe er mittlerweile etwa 3.500 Euro an Schleuserorganisationen bezahlt. Dieser Flug nach München sei das zehnte Mal, dass er einem Schleuser Geld bezahlt habe. Einen legalen Versuch habe er nie unternommen.

Der Syrer betonte, er sei in Syrien sowohl vom Assad-Regime als auch vom Islamischen Staat verfolgt worden. Er habe schon als Kind in Deutschland leben wollen. Auch sein Bruder sei seit drei Jahren in der Bundesrepublik. Er erwarte sich ein sicheres Leben.

Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen übergaben die Bundespolizisten den Schutzsuchenden an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, das jetzt über den Asylantrag und die weitere Unterbringung des 22-Jährigen entscheiden wird.