Eurokrise, Terror, Flüchtlingsströme: Es steht nicht gut um Europa. Doch Peer Steinbrück warnt davor, die großen Errungenschaften der EU zu vergessen.

"Manchmal bekomme ich kalte Füße über die Zukunft der Europäischen Union (EU)", so gab der ehemalige Bundesfinanzminister Peer Steinbrück MdB (SPD) am Dienstag an der Universität Regensburg im Gespräch mit dem dortigen Lehrstuhlinhaber der Politikwissenschaften, Professor Stephan Bierling zu. Jedoch dürfe man angesichts der Eurokrise, der Flüchtlingsströme und Terroranschläge das Faszinosum dieser Gemeinschaft, die schon so viel erreicht habe, nicht vergessen, so Steinbrück.

"Seit den römischen Verträgen von 1957 stand es um die EU nicht mehr so schlecht wie Jetzt", räumte Steinbrück vor dem Publikum des übervollen Hörsaals ein. Statt nur auf die finanziellen Aspekte zu schauen, wie es die Politik tue, rief er die Studenten auf, die große Errungenschaften der Europäischen Gemeinschaft wie Reisefreiheit immer im Bewusstsein zu behalten. "Das war zu meiner Zeit alles noch nicht möglich", so der gebürtige Hamburger.

Des Weiteren müsse aber die deutsche Gesellschaft sich auf allerschnellsten Weg mit drängenden Fragen auseinandersetzen. "Zu Lange wollten es sich die Deutschen in ihrer angenehmen Realität bequem einrichten", so Steinbrück. Zwar hätte die Frage nach der gravierenden Überalterung, der Rolle Deutschlands in Europa, der digitalen Revolution und deren Folgen schon längst aus dieser Lethargie - für die er auch stark die Politik verantwortlich macht - hätte führen müssen.

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie am Mittwoch, 9. Dezember, in der Donaupost.