Viel Eiszeit für die Talente

Schwedens Erfolgsrezept in der Nachwuchsarbeit


Linus Ölund, Kapitän der schwedischen U19-Nationalmannschaft, findet es wichtig, dass junge Spieler wie er schon früh auf hohem Niveau spielen können.

Linus Ölund, Kapitän der schwedischen U19-Nationalmannschaft, findet es wichtig, dass junge Spieler wie er schon früh auf hohem Niveau spielen können.

Cheftrainer Tomas Montén und Kapitän Linus Ölund von der schwedischen U19-Nationalmannschaft sprechen über die Nachwuchsarbeit in Schweden.

Mit zwei Siegen ist das schwedische Team perfekt ins Fünf-Nationen-Turnier in Deggendorf gestartet. Zum Auftakt gewannen sie mit 4:1 gegen Deutschland, am Mittwoch setzten sie sich mit 5:3 gegen Tschechien durch. Damit wird das Team von Trainer Tomas Montén (38) langsam aber sicher zu einem ganz heißen Anwärter auf den Turniersieg. Aber was zeichnet die Nachwuchsarbeit in Schweden aus?

"Ich denke, das Wichtigste für die jungen Spieler ist ganz einfach, viel zu spielen. Einerseits viel zu trainieren, aber vor allem auch viele Spiele zu machen", sagt Montén. Ein weiterer Punkt ist, dass die Talente auch in ersten beiden Profiligen zum Einsatz kommen. "Wenn man die Situation heute mit der vor sieben oder acht Jahren vergleicht, ist das sicher die wichtigste Veränderung", so die Einschätzung von Schwedens Chefcoach, "es ist für junge Spieler einfach wichtig, auf hohem Niveau zu agieren."

"Von den erfahrenen Spielern lernen"

Ähnlich sieht es auch Linus Ölund (18), Kapitän der schwedischen U19-Auswahl: "Für uns junge Spieler ist es sehr wichtig, dass wir die Chance bekommen, bereits auf diesem Niveau zu spielen. Wir müssen uns beweisen und können sehr viel von den erfahrenen Spielern lernen."

Warum sich die Situation in Schweden geändert hat? "Die Vereine sind mittlerweile bereit, mehr Stellen an die eigenen Talente zu vergeben. Einerseits sind die jungen Spieler besser ausgebildet, deshalb spielen sie auch dort. Zum anderen haben sich einige Clubs dazu entschieden, auf die Talente zu setzen und ihnen Eiszeit zu geben, um ganz einfach Geld zu sparen", erklärt Montén. Dadurch entwickelte sich ein Domino-Effekt. "Diese Vereine hatten damit Erfolg. Andere Clubs sahen, dass dieses Konzept funktioniert und haben es nachgemacht."

Ein weiterer Punkt ist, dass Eishockey in Schweden neben Fußball die Sportart Nummer eins ist. "Der Sport hat bei uns eine sehr große Bedeutung. Darum gibt es auch viele Kinder, die es nach oben schaffen wollen und miteinander konkurrieren", sagt Montén, "Deshalb versuchen wir, ihnen zu vermitteln, dass sie dafür hart arbeiten und sich durchsetzen müssen. Ich denke, das nehmen sie auch an und setzen es um."