Tatort Flughafentoilette

13-Jährige entging knapp einer Vergewaltigung – 35-Jähriger legt Geständnis ab


Zehn Bier und ein Whiskey sollen es also gewesen sein - ehe der 35-Jährige in der Damentoilette eines Parkhauses am Münchner Flughafen über eine 13-Jährige herfiel.

Zehn Bier und ein Whiskey sollen es also gewesen sein - ehe der 35-Jährige in der Damentoilette eines Parkhauses am Münchner Flughafen über eine 13-Jährige herfiel.

Zehn Bier mindestens und ein Whiskey. Er sei kein Alkoholiker, beteuerte George C. vor Gericht. Wenn er aber trinke, dann ordentlich. Zehn Bier und ein Whiskey sollen es also am 12. April gewesen sein - ehe der 35-Jährige in der Damentoilette eines Parkhauses am Münchner Flughafen über eine 13-Jährige herfiel. Am Montag legte C. vor der Jugendkammer des Landgerichts unter Tränen ein weitgehendes Geständnis ab und entschuldigte sich. "Es ist wahr, dass ich sie vergewaltigen wollte, aber damals war mir das nicht bewusst." Dem Mädchen blieb eine Aussage dennoch nicht erspart, da die Angaben des Angeklagten unter anderem bezüglich einer Bierflasche von der polizeilichen Aussage der heute 14-Jährigen abwichen.

Die Staatsanwaltschaft legt George C. versuchte Vergewaltigung in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung zur Last. Vorsitzender Richter Oliver Dopheide erteilte zu Prozessbeginn allerdings den rechtlichen Hinweis, dass auch eine Verurteilung wegen versuchter besonders schwerer Vergewaltigung in Frage kommt, da mit der Bierflasche ein gefährliches Werkzeug bei der Tatausführung eine Rolle gespielt habe. Laut der von Staatsanwalt Dr. Josef Weiß vertretenen Anklage hatten sich der Rumäne und die 13-Jährige am 12. April am Münchner Hauptbahnhof kennengelernt. Gegen Mittag fuhr das Mädchen mit dem Angeklagten und zwei seiner Freunde dann mit der S-Bahn zum Biereinkauf zum Flughafen. Dort wurde dann einer der Begleiter wegen mutmaßlichen Diebstahls in einem Flughafenshop festgenommen; sein Freund begleitete ihn auf die Polizeiwache. George C. und das Mädchen hielten sich zunächst zum Rauchen an einer Bushaltestelle auf. Laut Anklage hat C. dort versucht, der 13-Jährigen einen Zungenkuss zu geben. Diese wehrte sich allerdings erfolgreich und suchte die nächstliegende Toilette auf.

C. folgte ihr - laut Anklage in der Absicht, mit ihr gewaltsam den Geschlechtsverkehr durchzuführen. In der Toilette kam es zu einem Gerangel. Das Mädchen trat C. sogar in die Genitalien, was diesem aber offensichtlich nichts ausmachte. Der 35-Jährige versuchte, dem Mädchen eine Bierflasche auf den Kopf zu schlagen, was dieses jedoch abwehren konnte. Schließlich schlug er ihren Kopf gegen die Toilettenschüssel. Erst als eine Luftsicherheitsbeauftragte, die die Toilette aufsuchen wollte, aufmerksam wurde und ihren Freund zur Unterstützung holte, ließ C. von der 13-Jährigen ab. Er flüchtete aus der Toilette, konnte aber umgehend festgenommen werden.

Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt.