Siegenburg

„Bombodrom“ wird jetzt endgültig der Bundesumweltstiftung übertragen


Mehr als sechs Jahrzehnte wehte am Fahnenmast an der Einfahrt zum Luft-Boden-Schießplatz bei Siegenburg die US-amerikanische Flagge.

Mehr als sechs Jahrzehnte wehte am Fahnenmast an der Einfahrt zum Luft-Boden-Schießplatz bei Siegenburg die US-amerikanische Flagge.

Von Katharina Binder

Die Haushälter des Bundestages haben entschieden: "Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt hat den Zuschlag für das Gelände des ehemaligen Luft-Boden-Schießplatz Siegenburg erhalten", meldet der Bun-destagsabgeordnete Florian Oßner (CSU) aus Berlin. Am Mittwoch hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages zugestimmt, dass das 291 Hektar große Gelände von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) auf die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) übertragen wird.

Die Entscheidung war zu erwarten, ließ aber lange auf sich warten. Eigentlich hätte sich der Haushaltsausschuss mit dem Thema bereits vor einigen Monaten beschäftigen und so entscheiden sollen. Doch auf Betreiben der Unionsfraktion wurde der Punkt in letzter Minute noch einmal von der Tagesordnung genommen (wir berichteten). Bereits im Juni vergangenen Jahres hatte das Bundesumweltministerium 62 Flächen im Besitz der BImA zum Nationalen Naturerbe erklärt. Das Siegenburger Gelände zählte dazu. Im November 2015 hatte die Regierung von Niederbayern das ehemalige Militärgelände im Landkreis Kelheim als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Bei den Betroffenen vor Ort, egal ob in der Kommunalpolitik oder in Reihen der "Bürgerinitiative gegen Fluglärm" (BI), ist die Nachricht aus der Bundeshauptstadt mit Erleichterung aufgenommen worden. "Es freut mich sehr, dass die Haushälter im Bundestag den Weg frei gemacht haben, damit wir die Planungen für die Nutzung des Geländes weiter konkretisieren können. Mit der DBU erhält unser Wunschkandidat den Zuschlag", wie der Siegenburger Bürgermeister Johann Bergermeier betont. Gemeinsam mit allen Beteiligten in der Regierung von Niederbayern, des Landkreises, der Gemeinde und der Bürgerinitiative wollen Oßner und Bergermeier dazu beitragen, dass das ehemalige "Bombodrom" als touristisches Erholungsgebiet genutzt werden kann.

"Wir hoffen die Menschen in der Region in den nächsten Jahren ein Stück weit für die Belastungen durch den Luft-Boden-Schießplatz entschädigen zu können, indem wir das Gelände für die Naherholung umwandeln", so CSU-Bundestagsabgeordneter Oßner. "Wir werden daran arbeiten, das Gelände so umzuwandeln, dass Siegenburg noch attraktiver als Tourismusstandort in der Region wird", verspricht Bürgermeister Bergermeier.