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Ein Rekord-Projekt wird eingeweiht: von der Idee zu Bayerns längster Achterbahn


Der "Sepp" schweißt alle zusammen: Am Freitag ist Bayerns längste Achterbahn endlich eingeweiht worden. Ein Grund zu feiern! und zum "Nuntersausen", denn die Fahrt mit dem vogelwuiden Sepp ist ein Spaß für Groß und Klein.

Der "Sepp" schweißt alle zusammen: Am Freitag ist Bayerns längste Achterbahn endlich eingeweiht worden. Ein Grund zu feiern! und zum "Nuntersausen", denn die Fahrt mit dem vogelwuiden Sepp ist ein Spaß für Groß und Klein.

Von Monika Müller

Für Franz Bindl hat sich ein Kindheitstraum erfüllt: Als ehemaliger Mitarbeiter der Karussell- und Spezialmaschinenbaufirma Zierer war Bindl schon immer nah dran, an den großen Achterbahnen der Welt.

Ein kleiner Filmbeitrag zeigte die Entstehungsgeschichte der Bahn. Dass Bindl einmal seine eigene Achterbahn besitzen würde, wurde mit der Vertragsunterzeichnung 2014 besiegelt. "Da sind wir in Planung gegangen", erzählt der Familienvater. Zusammen mit Projektleiter Walter Steininger wurden viele Konzepte ausgearbeitet, bis die Idee immer konkreter wurde. Entstanden ist eine Bahn für die ganze Familie - die jedoch einige Herausforderungen mit sich brachte. Es musste vor allem flächensparend gebaut werden.

Die Waggons werden über drei Aufzüge nach oben gezogen, dann fahren sie relativ bodennah weiter, nutzen das Gelände. "Dort ist die gefühlte Geschwindigkeit höher", erklärt Steininger. Nach den Planungen erfolgte im September 2015 der Spatenstich. Dann ging alles sehr schnell: Die Standorte der Stützpositionen wurden genau festgelegt. Es wurden 230 Fundamente eingemessen, 1.700 Ankerstangen einbetoniert und 10.000 Kubikmeter Erdreich ausgehoben. "Wir haben den kompletten Hügel umgegraben", fasst Bindl zusammen. Große Herausforderungen waren vor allem die Geländeunebenheiten - beispielsweise eine 70 Meter lange, halbrunde "Schlucht", sieben Meter tief und drei Meter breit. Dieses Gelände erschwerte die Arbeiten mit dem Bagger.

15 Meter überbrücken

Zusätzlich gefordert waren die Planer mit der Tubing-Bahn, die der "vogelwuide Sepp" überquert. 15 Meter mussten mit Tragrohren überbrückt werden, da dort keine Stützen aufgestellt werden konnten. Einmalig bis jetzt ist auch die ausgefeilte Liftkonstruktion. Diese ist 150 Meter lang und eine Kombination von Reibrädern und Kettenliften. Auf der 758 Meter langen Bahn können die Gäste nicht nur einen Blick auf die anderen Bahnen werfen, sondern auch die Natur genießen. Hinein in die "Schlucht", vorbei am Waldrand, mit Schwung hinein in den Kreisel. Es wurde bewusst auf Überschläge verzichtet, sodass die Bahn für die ganze Familie attraktiv ist. Und was hat die Achterbahn aus der Familie gemacht? "Sie hat uns noch mehr zusammengeschweißt", sagt Max Bindl. "Ein Team - das hat die Bahn aus uns gemacht", ergänzt sein Bruder Georg. "Wenn wir was machen, dann machen wir es zusammen", sagt auch Mutter Elfriede. Die ganze Familie steht hinter Franz Bindl. "Wir haben zusammen gekämpft", so Max Bindl. Und hier schloss er jeden mit ein, der am Bau beteiligt war.