Ärztliche Versorgung ist in Kalkutta ein wahrer Luxus. Dr. Nicole Diederich aus Roding reist deswegen regelmäßig nach Indien. Sie ist dort für die "German Doctors" im Einsatz.

"Kalkutta - Poesie im Chaos." So beschreibt der Künstler Kurt Rosenthaler die Hauptstadt des indischen Bundesstaates Westbengalen. Kalkutta, einst britische Kolonie, wird aber auch als "Stadt der Freude" und "Armenhaus der Welt" bezeichnet. Die Metropole, die am Fluss Hugli, einem Nebenarm des Ganges liegt, ist Heimat für 4,5 Millionen Menschen, im Einzugsbereich leben 14,1 Millionen. Mehr als zwei Drittel der Menschen leben in Slums, in bitterer Armut. Für sie beginnt an jedem neuen Morgen ein Kampf ums Überleben, ein Kampf, bei dem gesundheitliche Probleme sehr oft zum Alltag gehören. Dr. Nicole Diederich ist für die "German Doctors" schon zum zweiten Mal nach Kalkutta gereist. Sie bietet dort den ärmsten Menschen ihr medizinisches Fachwissen und ihre Fähigkeiten an, um Krankheiten zu lindern oder zu heilen - Menschen, die sich keinen Arzt leisten können. Insgesamt war die ehemalige Anästhesistin am Krankenhaus Roding nun bereits viermal ehrenamtlich für die gemeinnützige Organisation im Einsatz.

Die Armut ist eines der größten Probleme auf dem medizinischen Sektor, hinzu kommen die schlechten hygienischen Verhältnisse. "Es gibt keine Toiletten in den Slums. Was dazu führt, dass sich die Abwässer ungeklärt neben den Häusern ihren Weg bahnen", erzählt die Ärztin. Diese Umstände sowie die chronische Fehl- und Unterernährung haben ihre Auswirkungen: In Indien sterben jährlich 1,2 Millionen Kinder, bevor sie fünf Jahre alt sind. "German Doctors" will die Situation in den ärmsten Entwicklungsländern verbessern.

Die Organisation ist auf Spenden angewiesen. Hier ein paar Beispiele aus Kalkutta, wie den Menschen mit verhältnismäßig wenig Geld konkret geholfen werden kann:

• Für 15 Euro können drei Kinder aus den Slums alle nach den WHO-Richtlinien empfohlenen Impfungen erhalten.
• Mit 45 Euro unterstützen Spender die Schwangerschaftsvorsorge für eine Frau.
• 85 Euro geben zehn Menschen mit grauem Star ihr Augenlicht zurück.
• Mit 100 Euro kann ein schwerkranker Tuberkulosepatient einen Monat lang stationär in der Tuberkulose-Klinik versorgt werden.
• Mit 180 Euro wird 32 Patienten eine Arztbehandlung ermöglicht.

Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft, IBAN: DE26 5502 0500 4000 8000 20, Stichwort: "Gesundheit schenken". Internet: www.german-doctors.de.

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