Plattling/Friaul

Mit Genuss und Lebensfreude durch Italien: 47 Plattlinger grüßen


Das Schloss Miramare - ein Prachtbau am Meer gelegen.

Das Schloss Miramare - ein Prachtbau am Meer gelegen.

Von Monika Müller

Luftgetrockneter Schinken, würzige Salami, frische Meeresfrüchte, Pizza, Pasta, Unmengen von Cappuccino, Grappa, Weiß- und Rotwein gespickt mit einem Exkurs durch die Geschichtsbücher - so lässt sich die fünftägige Genussreise von 47 Plattlingern in die italienische Gegend Friaul zusammenfassen. Mit Übernachtung in einem Luxushotel, in dem man sich so richtig verwöhnen lassen konnte: dem Savoy in Grado - ein 4-Sterne-plus-Hotel mit Erlebnisbad, Sauna und Wellnessbereich.

Die Reiseroute, die Max Heindl und seine Frau Christine ausgetüftelt hatten, fand auch das Gefallen bei Bürgermeister Erich Schmid, der die Gruppe begleitete. Jeden Abend entwickelten sich lockere Gespräche, ob im Bus, an der Bar, am Pool, beim Spaziergang oder im Restaurant. Aufgrund der zentralen Lage hielten sich die Fahrstrecken kurz. Es ging ins tiefste Landesinnere, das Italienreisende sonst auf der Autostrada auf ihrem Weg zu den Badeorten der Adria links liegen lassen. Reiseleiter Pedro schaffte es, seine Heimat, ob kulturell oder geschichtlich, in eindrucksvoller und humorvoller Art und Weise nahe zu bringen.

Wer kennt schon Aquileia? Aquileia ist Weltkulturerbe und gehörte einst aufgrund der militärischen Stärke, des Reichstums und der kulturellen und geistigen Herrlichkeit zu einer der bedeutendsten Städte des Römischen Reiches. Der Mosaikboden in der Basilika ist ein Kunstschatz. Da machte selbst der ehemalige Geschichts- und Lateinlehrer Karl Heinz Astner große Augen. Nur wenige Kilometer von Aqulileia entfernt liegt Palmanova - eine ehemalige Festungsstadt. Die Plattlinger durchstreiften den Ort und hatten dann die Wahl, durch einen kleinen Markt zu gehen, oder einen Cappuccino zu schlürfen. Sonnenklar, wo die Damen hinstürmten. Auch ein typischer Bauernhof mit leckerer Hausmannskost wurde angesteuert - Weinprobe inklusive. Zum Wohl! Da war ein Verdauungsspaziergang durch Cividale gerade recht - mit Blick auf die Teufelsbrücke. Einer Legende nach soll der Teufel den Bau der Brücke tatkräftig unterstützt haben und hat die erste Seele, die darüber ging, für sich beansprucht.

Auf den Spuren der Geschichte an der italienischen Küste

Geschichtsunterricht mit Ortsbesichtigung stand am Folgetag auf dem Stundenplan. Idyllisch liegt das Schloss Miramare am Meer. 1860 ist es für den österreichischen Erzherzog Ferdinand Maximilian und seine Gattin Charlotte erbaut worden. Zur illustren und ständigen Gästeschar der beiden zählten neben König Ludwig von Bayern auch Kaiserin Sissi und ihr Franz Joseph. Unten in der Adria schwammen Unmengen von riesigen Quallen.

200.000 Einwohner zählt die Universitäts- und Kaffestadt Triest mit ihren prächtigen Kirchen. Einst ein Kriegshafen der Österreicher pulsiert heute dort das Leben. In der Oper wurde gerade "La Boheme" gespielt. Passend zu einer solchen Stadt, die von Kultur geradezu überflutet ist - und von Kaffee. Es ging in eine der vielen Kaffeeröstereien. Nicht minder interessant ist Udine - vielen nur als Industriestadt neben der Autobahn bekannt. Fast 400 Jahre ist die 100.000 Einwohner zählende Stadt unter venezianischer Herrschaft gestanden. Und das ist auch heute noch mit den vielen prunkvollen Gebäuden sichtbar. Nur 20 Kilometer von Udine ist die Grenze nach Slowenien entfernt. Und San Daniele, wo sich die Schinkenfabriken aneinanderreihen. In einer solchen nahmen die Niederbayern ihr Mittagessen ein. Es gab, wie kann es anders sein, Schinken- und Salamiplatte - der Region angemessen.

Einen Kulturspagat gab es am letzten Reisetag. Von Caesar, Maximilian, Charlotte, Sissi und Franz Josef ging es zu Roy Black. Auf der Heimfahrt ist noch das Schlosshotel in Velden am Wörthersee besucht worden: inklusive ein Blick auf jede Menge aufgemotze Autos, die an diesem Wochenende dort Station machen: die Wörthersee-Tour 2016. Und der vielleicht teuerste Kaffee aller Zeiten!

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Die niederbayerische Gruppe vor der Kulisse der Stadt Triest.

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Reiseleiter Pedro kämpft mit Maximilian Heindl um einen Schinkenschlegel.

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Bei würzigen Speisen und süffigen Wein lässt es sich gut leben.