Marathon

Niederaichbach will den Weltrekord


Josef Klaus (hintere Reihe, v. l.) Armin Hary, Ludwig Zeiler, Sabine Unverzagt und Gerd Langner mit einigen Teilnehmern beim Probelaufen.

Josef Klaus (hintere Reihe, v. l.) Armin Hary, Ludwig Zeiler, Sabine Unverzagt und Gerd Langner mit einigen Teilnehmern beim Probelaufen.

Die Leichtathletik-Abteilung Niederaichbach will Marathon-Weltrekord mit Pendelstaffel schaffen.

"Wenn 422 Leute jeweils 100 Meter in durchschnittlich 17 Sekunden laufen, landen wir am Ende bei einer Stunde, 58 Minuten und 30 Sekunden", erklärt Gerd Langner, Gründungsmitglied bei der Leichtathletikabteilung der Spvgg Niederaichbach. Er, die Leichtathletikabteilung, die Spvgg und viele Niederaichbacher wollen es tatsächlich versuchen: den Weltrekord im Marathon knacken. Wie das klappen soll, und dass sich sogar ein berühmter Sportler mit einklinkt, erzählen die Organisatoren im LZ-Gespräch. Eines sei schon verraten: Es werden noch viele Teilnehmer gesucht.

Gerd Langner, aktiver Geher für die Spvgg, ist selbst schon 14 Mal Marathon gelaufen. Schon oft hat es ihn umgetrieben, wie man denn die 42,195 Kilometer in unter zwei Stunden schaffen könnte. Als er zuletzt Kampfrichter bei der Abnahme des Sportabzeichens war, und das beim Hundertmeterlauf, hatte er die Idee, die eigentlich so einfach ist. Man könnte die gesamte Strecke mit aneinandergereihten 100-Meter-Läufen in unter zwei Stunden schaffen. Vorausgesetzt die Teilnehmer laufen die 100 Meter in durchschnittlich 17 Sekunden. Dann käme man auf eine Stunde, 58 Minuten und 30 Sekunden. So hat es Gerd Langner ausgerechnet.

Es braucht 422 Läufer und ein paar "Joker"

Ein riskanter Plan: Denn viel schief gehen darf dabei nicht. Was, wenn jemand stürzt? Langner überlegte sich sogenannte "Joker" als Lösung. Wenn ein Läufer stürzt, soll sofort der nächste als Ersatz starten. Das heißt, man braucht nicht nur 422 Läufer, sondern ein paar "Joker" mehr.

"Die ersten fünf Kilometer haben wir schon", berichtete Langner kürzlich bei einem der Lauftreffen. Seitdem das Wetter Läufe auf den Außenbahnen möglich macht, trainieren die Läufer dort bereits die Pendelstaffel (siehe Grafik). Momentan sind das noch hauptsächlich Mitglieder vom Verein, die von der Idee bereits Wind bekommen haben und mitmachen wollen. Teilnehmen dürfen alle "Niederaichbacher". Definiert wird das so: Man muss in Niederaichbach leben, oder dort geboren sein, oder dort zur Schule gehen, dort arbeiten oder dort im Verein sein. Termin für den Weltrekord-Versuch ist übrigens der 23. Juli.

Die Schulrektorin war gleich Feuer und Flamme, als sie von der Idee hörte. Und auch der Vorsitzende der Spvgg Niederaichbach, Ludwig Zeiler, die Abteilungsleiterin der Leichtathletik, Sabine Unverzagt, sowie Bürgermeister Josef Klaus sind mit Ehrgeiz dabei. Außerdem hat Langner noch berühmte Verstärkung mit ins Boot gelotst: Armin Hary dürfte vielen, vor allem den Leichtathleten ein Begriff sein. Als erster Sportler lief er 1960 die 100 Meter in zehn Sekunden.

In einer Pendelstaffel laufen die Teilnehmer auf den äußeren Bahnen hin und her. Wenn der erste Läufer ins Ziel läuft, lässt ein Kampfrichter dort den nächsten in die entgegengesetzte Richtung starten. Die beiden Inneren Bahnen dienen als Puffer: Falls einer der Läufer stürzt, soll sofort ein Ersatzläufer "so genannte Joker" starten. Doch zu oft darf das nicht passieren - bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 17 Sekunden pro Hundert Meter ist die Endzeit mit einer Stunde, 58 Minuten und 30 Sekunden, extrem knapp bemessen.

In einer Pendelstaffel laufen die Teilnehmer auf den äußeren Bahnen hin und her. Wenn der erste Läufer ins Ziel läuft, lässt ein Kampfrichter dort den nächsten in die entgegengesetzte Richtung starten. Die beiden Inneren Bahnen dienen als Puffer: Falls einer der Läufer stürzt, soll sofort ein Ersatzläufer "so genannte Joker" starten. Doch zu oft darf das nicht passieren - bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 17 Sekunden pro Hundert Meter ist die Endzeit mit einer Stunde, 58 Minuten und 30 Sekunden, extrem knapp bemessen.