Kulturmobil in Arnbruck

Hunderte feiern den "Räuber Kneißl"


"Schuldig! Tod durch den Strang!" befanden die Geschworenen beim Prozess - eine Bühnenszene am Schluss, die jedem unter die Haut ging.

"Schuldig! Tod durch den Strang!" befanden die Geschworenen beim Prozess - eine Bühnenszene am Schluss, die jedem unter die Haut ging.

Von Hans Weiß

Mit langanhaltendem Beifall und vielen "Vorhängen" quittierten die rund 200 Zuschauer am Samstagabend die zweistündige Vorstellung des Volksstücks "Der Räuber Kneißl", ein historisches Drama von Christian Schönfelder, das fünf Schauspieler in flott wechselnden Szenen auf der Kulturmobilbühne beim Weinfurtner-Haupthaus in Arnbruck aufführten.

Keine schwülstige Heldensaga, kein heimattümelndes Schenkelklopferstück, sondern bewegendes Volkstheater.

Es gelang den Akteuren in den dicht und schnell abfolgenden Szenen, das Unausweichliche im Leben des Ältesten von sechs Kindern armer Gastwirtsleute lebhaft zu veranschaulichen. Kolja Heiß verkörperte ihn überzeugend. In vielen wechselnden Rollen spielten Viola Müller, Jochen Paletschek, Robert Spitz und Sabine Zeininger, am Akkordeon bot Fredy Granzer Livemusik von Martin Kubetz - mal lyrisch, mal kraftvoll perkussiv. Aus der wahren Geschichte des Räuber Kneißl entwickelte der Autor Christian Schönfelder eine zeitlose Parabel über die Sehnsucht, gut zu sein.

Regisseur Louis Villinger beleuchtet in seiner Inszenierung das Spannungsfeld zwischen der öffentlichen Heldenfigur und der Privatperson Mathias Kneißl und zeigt, wie gesellschaftliche Chancenlosigkeit Menschen in die Kriminalität treibt.

Ausführlich berichtet der Viechtacher Anzeiger in seiner Ausgabe vom Montag, 11. Juli.