Kommentar zur Bilanzvorlage

Siemens-Chef Joe Kaeser vorsichtig optimistisch


Siemens-Chef Joe Kaeser ist vorsichtig optimistisch.

Siemens-Chef Joe Kaeser ist vorsichtig optimistisch.

Siemens-Chef Joe Kaeser ist vorsichtig optimistisch. Zur Vorsicht gibt es auch gute Gründe. Der radikale Konzernumbau ist zwar weitgehend abgehakt, das Unternehmen will wieder Fahrt aufnehmen. Auf konjunkturellen Rückenwind kann der Infrastrukturkonzern jedoch nicht gerade hoffen.

Schon die Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr 2014/15 fällt gemischt aus: Am Ende war es der Verkauf von Beteiligungen am Hausgerätehersteller BSH und der Hörgeräte-Sparte, die Siemens im abgelaufenen Geschäftsjahr einen deutlich höheren Gewinn sicherten. So hat Kaeser nur mit Einmaleffekten erreicht, dass das Unternehmen auf dem Papier besser dasteht als zuvor. Mit einer industriellen Marge von 10,1 Prozent hat der Technikkonzern aber sein ursprüngliches Ziel von zehn bis elf Prozent geschafft. In Zeiten, in denen mancher Rivale seine Prognose zurückziehen muss, sieht das nach einem Achtungserfolg aus.

Und tatsächlich scheinen die Münchner wieder Fahrt aufzunehmen: Zum Beispiel sind die Aussichten für die Windkraftsparte rosig. So konnte Siemens in den vergangenen Wochen Milliarden-Aufträge für Windkraftanlagen einsammeln und man hat auch Lösungen entwickelt, die Netzanbindung von Windparks auf See kostengünstiger und einfacher zu gestalten.

Gleichwohl gibt es aber auch große Risiken: Über China türmen sich dunkle Wolken, die europäische Schuldenkrise dauert an, die Geschäfte mit Russland sind eingebrochen. Bislang erwies sich auch die milliardenschwere Übernahme des Ölindustrie-Ausrüsters DresserRand zwar nicht als Fehlgriff. Doch selbst Kaeser hält sich mit einer Prognose zurück, wann das Geschäft mit dem schwarzen Gold wieder so richtig rundlaufen wird.