Haunersdorf

Mann aus brennendem Auto gerettet: Wolfgang Rembeck war einer der Lebensretter


Wolfgang Rembeck (48) aus Haunersdorf ist einer von drei Lebensrettern. Gemeinsam mit einem Eggenfeldener und einem Straubinger hat er am Sonntag in den frühen Morgenstunden ein Unfallopfer aus einem brennenden Auto befreit und so Schlimmeres verhindert.

Wolfgang Rembeck (48) aus Haunersdorf ist einer von drei Lebensrettern. Gemeinsam mit einem Eggenfeldener und einem Straubinger hat er am Sonntag in den frühen Morgenstunden ein Unfallopfer aus einem brennenden Auto befreit und so Schlimmeres verhindert.

Als er am Sonntagmorgen den Unfall sah, hat er gehandelt, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern: Später sitzt Wolfgang Rembeck der Schreck dann doch in den Gliedern, wenn er genauer nachdenkt über das, was sich Stunden vorher abgespielt hat.

Der 48-jährige Haunersdorfer ist einer von drei Lebensrettern: Ihm und zwei anderen Männern - einer stammt aus Straubing, einer aus Eggenfelden - hat ein 23-jähriger Unfallfahrer (siehe Bericht oben) zu verdanken, dass er aus seinem brennenden Fahrzeug befreit wurde. Hätten Rembeck und die anderen beiden Passanten nicht so beherzt eingegriffen, wäre der Unfall wohl um einiges dramatischer ausgegangen.

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Dabei möchte Wolfgang Rembeck am liebsten gar nicht in den Mittelpunkt gestellt werden für seinen Einsatz, den man ohne weiteres als Heldentat bezeichnen kann. "Es war völlig selbstverständlich zu helfen, eine andere Option hätte es gar nicht gegeben", rekapituliert er das Erlebte. Gegen 4.40 Uhr ist der Haunersdorfer von zuhause aufgebrochen in Richtung Simbach. Er arbeitet beim Bauhof und war eingeteilt für den Winterdienst. Auf Höhe Kugl hat Rembeck dann plötzlich am Straßenrand der B 20 Flammen und Rauch aus dem Feld aufsteigen sehen. "Brennt da ein Busch?", hat er sich noch gefragt und das Auto an der naheliegenden Bushaltestelle geparkt, um sich die Sache näher anzusehen. "Als ich ausgestiegen bin, hab ich gesehen, dass da ein Auto liegt. Auf der rechten Seite. Der Fahrer hat gegen die Fensterscheibe geklopft und geschrien." Offensichtlich konnte er sich nicht befreien, aus dem hinteren Teil des Wagens drangen bereits Flammen. "Der Fahrer muss aus dem Auto raus", das war Rembecks erster und einziger Gedanke. Unterstützung bekam er ab diesem Moment von zwei weiteren Passanten.

"Es war ein unglaublicher Kraftakt"

Ein Eggenfeldener und ein Straubinger, die ebenfalls mit ihren Fahrzeugen an der Unfallstelle vorbeikamen und sofort anhielten. Einer von ihnen hatte eine Beifahrerin dabei, die schließlich den Notdienst alarmierte. Die drei Männer befreiten indes den 23-jährigen Unfallfahrer aus dem Auto. Mit einem Radkreuzschlüssel schlug einer der Männer die Fensterscheibe ein. Zu dritt zogen die drei den Verletzten schließlich aus dem Seitenfenster. Im Hintergrund heulten bereits die Sirenen. "Es war ein unglaublicher Kraftakt", berichtet Wolfgang Rembeck. "Wir hatten unglaubliches Glück, dass diese anderen beiden Passanten auch noch vorbeigekommen sind. Alleine hätte ich den Mann nie und nimmer aus dem Wagen gebracht."

Während die drei Männer den Verletzten befreiten, wurden die Flammen immer dichter. Erst im Nachhinein überlegt Rembeck, was alles hätte schiefgehen können. "In dieser Situation haben wir einfach funktioniert. Ich glaube, von uns dreien hat keiner sich näher überlegt, ob die Flammen vielleicht zu einer Explosion führen könnten oder Ähnliches. Wir mussten einfach helfen, da gab es keinen Zweifel."

Als der Mann befreit war, wickelten seine Helfer ihn in Decken, zerrten ihn weg von dem brennenden Fahrzeug. "Wir haben dann die ganze Zeit über versucht, mit ihm zu reden, bis der Rettungsdienst kam", berichtet Rembeck. Der Verletzte war ansprechbar, konnte seinen Namen und sein Alter sagen - jedoch: "Er konnte sich partout nicht mehr erinnern, ob er alleine unterwegs war, oder ob noch jemand anderes dabei war." Aus diesem Grund suchten die Rettungskräfte auch geraume Zeit das Feld ab, sogar mit einem Hubschrauber wurde es überflogen. Was Rembeck und die anderen beiden Helfer noch registriert hatten: "Neben dem Wagen entdeckten wir ein Paar Schuhe. Wir haben es mit den Füßen des Verletzten verglichen und festgestellt, dass es nicht ganz seine Größe sein kann." Letztlich kam man allerdings zu dem Schluss, dass der 23-Jährige die Schuhe offensichtlich einfach in seinem Auto gelagert hatte - ohne dass ein weiterer Mitfahrer im Fahrzeug gewesen war. Wolfgang Rembeck ist froh, dass der Unfall noch einmal gut ausgegangen ist. Er hofft, dass er herausfinden kann, wie es dem jungen Mann nun geht. Handeln würde er jederzeit wieder genauso, wie er es getan hat: "Etwas anderes käme nicht in Frage."