Furth im Wald

Vermisste Frau ist dement


Mit einem großen Aufgebot an Feuerwehrmännern wurde die Frau rund fünf Stunden lang gesucht.

Mit einem großen Aufgebot an Feuerwehrmännern wurde die Frau rund fünf Stunden lang gesucht.

"Vermisste saß im Wirtshaus." - Unter diesem Titel berichtete die Chamer Zeitung am Montag über eine großangelegte Personensuche am Samstagnachmittag im Raum Gleißenberg/Deglberg - eine Suche, die letztendlich glücklich zu Ende ging und bei manchem Leser sicherlich für ein Schmunzeln gesorgt haben dürfte. Doch der Hintergrund ist eher traurig. Denn wie unsere Nachrecherchen nun ergaben, war die ganze Sache weitaus lebensbedrohlicher als durch die Pressemeldung der Polizei-Inspektion Waldmünchen den Anschein erweckt wurde.

Denn die 68-jährige Frau leidet seit Jahren unter schwerer Demenz, wie sich am Montag herausstellte. Sie drehte immer die gleiche Runde mit ihrem Hund direkt um das Haus, weshalb dies auch zur Gewohnheit des Ehepaares gehörte. Als die Frau jedoch nach kurzer Zeit im direkten Umfeld des Gebäudes nicht mehr zu finden war, forderte ihr Mann zurecht Hilfe an, wodurch die Feuerwehren ins Spiel kamen. Zudem haben wir herausgefunden, dass die ältere Dame - anders als im Polizeibericht angegeben - nicht in einem Lixenrieder Wirtshaus angetroffen wurde, sondern mit ihrem Hund davor auf einer Bank saß, sichtlich hilflos. Der stellvertretende Kommandant der FFW Lixenried, Stefan Amberger, hatte sie dort entdeckt und zu seinen Gleißenberger Kollegen gebracht. Diese fuhren die 68-Jährige dann im Feuerwehrauto nach Hause. So hatte die Vermisstensuche letztendlich ein glückliches Ende. Körperlich geht es der Frau gut, so Franz Simon, Vorstand der Feuerwehr Gleißenberg. Dennoch: Aufgrund ihrer Erkrankung hätte dieser Vorfall auch anders enden können, denn: "Sie war fünf Stunden unterwegs und durch ihren Gesundheitszustand in einer lebensbedrohlichen Lage."