Furth im Wald

Drachenstich-Schlägerei: Security-Mitarbeiter erhält ein Jahr und neun Monate auf Bewährung


Trauriger Vorfall beim Further Volksfest 2014: Ein Weidinger muss in einem Rettungswagen versorgt werden, nachdem er eine Auseinandersetzung mit einem Security-Mitarbeiter hatte. Die Verletzungen waren so schwerwiegend, dass noch in der Nacht eine Verlegung mit einem Hubschrauber nach Regensburg erforderlich wurde. Noch heute leidet der Weidinger unter den körperlichen Folgen dieser Nacht.

Trauriger Vorfall beim Further Volksfest 2014: Ein Weidinger muss in einem Rettungswagen versorgt werden, nachdem er eine Auseinandersetzung mit einem Security-Mitarbeiter hatte. Die Verletzungen waren so schwerwiegend, dass noch in der Nacht eine Verlegung mit einem Hubschrauber nach Regensburg erforderlich wurde. Noch heute leidet der Weidinger unter den körperlichen Folgen dieser Nacht.

Eigentlich waren die Drachenstich-Festwochen 2014 ein voller Erfolg. Ein dickes Plus an Besuchern, unfallfreie Aufführungen, eine allgemein gute Stimmung. Eigentlich. Denn ein Ereignis trübte das Ganze etwas.

Am 11. August kam es kurz vor Mitternacht vor der Festhalle zu einer Auseinandersetzung, in deren Verlauf ein Gast am Kopf schwer verletzt wurde und bis heute sehr an den gesundheitlichen Folgen leidet. Dafür hatte sich am Mittwochvormittag ein 22-jähriger Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma vor dem Amtsgericht Cham zu verantworten. Die Frage nach dem Warum beschäftigte damals wie auch heute viele Bürger. Auch am Mittwoch im Sitzungssaal I des Amtsgerichts Cham. Nach sechsstündiger Verhandlung fällte Richter Andreas Lecker das Urteil: ein Jahr und neun Monate auf Bewährung sowie 3000 Euro Schmerzensgeld.

Den genauen Sachverhalt herauszufinden, insbesondere auch die Schwere der entstandenen Verletzungen beziehungsweise die bleibenden körperlichen Schäden des Festhallenbesucher aus Weiding zu bewerten, das hatte sich die Staatsanwaltschaft Regensburg keineswegs einfach gemacht. Erst 406 Tage nach der Tat konnte mitgeteilt werden, dass gegen den Sicherheitsmann, der im östlichen Landkreis Cham zu Hause ist, Klage erhoben wird. Rückblick: Es war am 11. August 2014 gegen Mitternacht in der Further Festhalle. Das "Spielertreffen" der Drachenstich-Akteure neigt sich dem Ende entgegen. Auf der Bühne der Blaskapelle tänzelt ein Mann im Übermut. Der Sicherheitsdienst wird gerufen. Als dieser dort eintrifft, mischt sich auch der damals 36-jährige Bruder des ungeplanten "Bühnengastes" ein. Es kommt zu einem Disput, in dessen Verlauf unter anderem der Bruder von der Security vor die Halle gebracht wird. Was sich dann dort abgespielt hat, darüber gibt es offensichtlich unterschiedliche Beobachtungen.

So auch am Mittwoch im Verlauf der Zeugenaussagen. 16 Zeugen kamen zu Gehör. Dabei unterschieden sich durchaus die Wahrnehmungen, wie es zu diesem verhängnisvollen Schlag kam. Die Quintessenz nahezu aller Aussagen war jedoch, dass der geschädigte Weidinger den Security-Mitarbeiter zuvor nicht attackiert hatte, sondern lediglich mit ihm gestikuliert habe. Security-Mitarbeiter sagten dagegen aus, der Geschädigte habe gegen den Angeklagten geschlagen. Zudem sei auch der Geschädigte verletzt worden. Letztendlich war aber der Faustschlag des Angeklagten so schwer, dass der Weidinger, der sich selbst an nichts mehr erinnern kann, eine Nasenbeinfraktur erlitt. Beim Sturz schlug er zudem auf dem Boden auf und erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Ein Gutachter bescheinigte ihm, dass er dadurch nun an Epilepsie leidet. Zudem wurde ihm eine Beeinträchtigung der rechten Hand und des rechten Beines attestiert, die durchaus sein Leben lang anhalten kann.