Blaulicht

Dominikaner muss wegen Urkundenfälschung zurück nach Punta Cana


Bundespolizisten am Flughafen München kontrollieren täglich die Reisedokumente von weit mehr als 40.000 Passagieren. Dabei decken sie etwa zwei Urkundenfälschungen am Tag auf.

Bundespolizisten am Flughafen München kontrollieren täglich die Reisedokumente von weit mehr als 40.000 Passagieren. Dabei decken sie etwa zwei Urkundenfälschungen am Tag auf.

Von Monika Müller

Außerplanmäßig endete am Mittwoch (16. März) bereits in München die Rückreise eines Dominikaners von Punta Cana nach Österreich. Der 37-Jährige hatte bei der Einreisekontrolle am Münchner Airport versucht, die Bundespolizisten mit einem gefälschten belgischen Aufenthaltstitel zu täuschen. Die Beamten nahmen den Mann vorläufig fest.

Der dominikanische Staatsangehörige hatte den Bundespolizisten bei seiner Einreise aus Punta Cana seinen dominikanischen Reisepass und eine belgische Aufenthaltskarte vorgelegt. Dabei stellten die Beamten mit geschultem Auge fest, dass der Reisepass zwar echt, die Aufenthaltskarte aber gefälscht war. Als die Beamten den Reisenden eingehender überprüften, fanden sie auch noch heraus, dass die Justiz in den Niederlanden bereits vor etwa sechs Jahren eine Einreisesperre gegen den Dominikaner verhängt hatte. Die Grenzpolizei am Amsterdamer Flughafen hatte den Südamerikaner damals erwischt, als er mit einem gefälschten spanischen Pass in Holland einreisen wollte. Anschließend hatten die holländischen Behörden ihn nach viermonatiger Haft wieder in die Dominikanische Republik abgeschoben. Kurze Zeit später war der Dominikaner aber wieder da, dieses Mal in Spanien. Laut eigener Aussage war er damals mit echten Dokumenten, seinem Reisepass und einem spanischen Touristenvisum, über Paris nach Spanien gereist. Dort habe er, wie sein Bruder es ihm vorgemacht hatte, eine Spanierin heiraten wollen. Nachdem sich für ihn aber so schnell keine heiratswillige Kandidatin gefunden hatte, habe er sich anderweitig helfen müssen. Schließlich war sein Visum nach ein paar Wochen abgelaufen und er illegal in Spanien. Da hatte man ihm einen Herrn Namens Alberto empfohlen, der ihm gegen Bezahlung von 2.000 Euro den auch jetzt benutzten belgischen Aufenthaltstitel besorgt hatte. Alles natürlich echt und legal; dieser Meinung sei er zumindest gewesen, beschwor der Dominikaner. Anschließend sei er in die Schweiz gegangen, wo er sich als Maurer seinen Lebensunterhalt verdient habe. Im Jahr 2013 sei er dann nach Österreich weitergezogen. Hier habe er seine jetzige Freundin kennengelernt und seither bei ihr gewohnt. Finanziell sei er auf die Unterstützung seines Bruders angewiesen gewesen, der ja nach geglückter Heirat mit einer Spanierin legal mit spanischer Staatsangehörigkeit ebenfalls in Österreich wohne und arbeite. Ende Januar dieses Jahres sei er dann zum Familienbesuch in seine Heimat geflogen und eben gestern wieder zurückgekommen, habe wieder zu seiner Freundin nach Österreich gewollt. Er sei mit den am Münchner Flughafen vorgelegten Papieren so viel gereist und so oft ohne Probleme kontrolliert worden, dass er sich sicher gewesen sei, das belgische Dokument müsse echt sein. Jetzt aber haben Bundespolizisten im Erdinger Moos ihn eines Besseren belehrt.

Die deutschen Grenzpolizisten haben den Dominikaner aus dem Verkehr gezogen. Anstatt nach Österreich zu fahren, musste der 37-Jährige am Donnerstag (17. März) mit Anzeigen wegen Urkundenfälschung, unerlaubter Einreise und unerlaubten Aufenthalts im Gepäck nach Punta Cana zurückfliegen.

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