Eishockey-Talent

Oliver Granz: Playoffs in der Heimat, Wechsel in die DEL2


Oliver Granz spielte bei den Moskitos Essen eine wichtige Rolle. Nun zieht es ihn eine Liga höher in die DEL2.

Oliver Granz spielte bei den Moskitos Essen eine wichtige Rolle. Nun zieht es ihn eine Liga höher in die DEL2.

Der Niederbayer Oliver Granz spielte in den Oberliga-Playoffs gegen seinen Heimatverein Landshut und Deggendorf. Nun zieht es den jungen Verteidiger in die DEL2.

Für Oliver Granz war es eine Rückkehr in die niederbayerische Heimat. In den Playoffs der Oberliga spielte der 20-jährige Verteidiger, geboren in Landshut, mit den Moskitos Essen zunächst gegen den EV Landshut und dann im Viertelfinale gegen den Deggendorfer SC. "Das war schon ein kleiner Traum", sagt Granz über das Duell mit seinem Jugendverein EVL. Er habe die gesamte Saison die Konstellation verfolgt, ob man in den Playoffs gegeneinander spielen könnte.

Als es dann tatsächlich so kam, machte Granz mit den Moskitos ernst und warf die Landshuter mit 3:1 Siegen aus den Playoffs. Vor dem ersten Spiel sei er noch "brutal nervös" gewesen, Familie und Freunde waren im Stadion. Aber dann hat er die Serie einfach genossen. "Es war einfach super, in meinem alten Stadion zu spielen, in dem ich selbst fünf Jahre auf dem Eis stand. Die Stimmung war toll und die Serie hart aber fair", blickt der junge Verteidiger zurück.

Gegen Deggendorf erzwangen die Essener Spiel fünf und machten dem späteren Finalisten Deggendorf das Leben schwer. Am Ende habe die individuelle Qualität den Ausschlag gegeben: "Die erste Deggendorfer Reihe hat uns quasi alleine rausgeworfen. Die beiden Ausländer und René Röthke haben uns gezeigt, wie man in dieser Liga auch Eishockey spielen kann."

Über Landshut und Köln nach Essen

Was beim EVL passiert ist, hat Granz auch nach seinem Abschied 2014 genau verfolgt. Damals, nach seinem ersten DNL-Jahr, wechselte er in den Kölner Nachwuchs. Nachdem er die Schule abgeschlossen hatte, sah er im Rheinland die bessere Perspektive für die persönliche Entwicklung. Per Förderlizenz ist er dann in Essen gelandet. In der Saison 2015/16 machte er erste Spiele in der Oberliga, in den vergangenen beiden Jahren stand er fest im Kader der Moskitos.

In Essen haben sie zuletzt sehr auf die Jugend gesetzt. "Ich weiß nicht, ob es einen Verein in Deutschland gibt, der das ähnlich praktiziert. Dass wir mit diesem Weg auch noch erfolgreich waren, ist umso besser", sagt Granz. Er selbst hat sehr davon profitiert. Er durfte auch in den Playoffs erste Reihe spielen und stand in den wichtigen Situationen auf dem Eis. Dankbar ist er dafür vor allem Trainer Frank Gentges: "Er hat mir sehr viel Vertrauen und Eiszeit gegeben. Ich durfte auch Fehler machen, das ist gerade für einen jungen Spieler sehr wichtig."

Wechsel in die DEL2

Die Leistungen von Granz haben auch andere Vereine registriert. Zur neuen Saison wagt er den Sprung in die DEL2, wurde kürzlich als Neuzugang bei den Lausitzer Füchsen präsentiert. "Ich freue mich auf die Aufgabe und werde mein Bestes geben. Ich will mir das Vertrauen erarbeiten und hoffe, dass ich auch dort viel Eiszeit erhalte", blickt Granz voraus.

In der DEL2 erwartet Granz vor allem ein schnelleres Spiel, was die Athletik und die Entscheidungen auf dem Eis angeht. Der junge Bayer weiß, dass er sich vor allem körperlich noch verbessern und stabiler werden muss.

Damit der Sprung gelingt, wird Granz im Sommer hart trainieren. Er ist in seiner Heimatstadt Erding. Hier ist er in einer Trainingsgruppe mit Olympiasieger Felix Schütz. "Das ist super und ich bin sehr dankbar, dass ich mit ihm trainieren kann. Er ist viel rumgekommen und hat während seiner Karriere viel aufgesaugt. Da kann ich einiges von ihm lernen." Vor allem eines beeindruckt Granz: "Felix zeigt trotz seiner Erfolge einen großen Trainingswillen und bringt viel Motivation mit. Davon kann man sich als junger Spieler schon eine Scheibe abschneiden."