Der Kunstverein feiert in diesem Jahr sein dreißigjähriges Bestehen. Neben vielen anderen Aktion und Veranstaltungen des Jubiläumsprogramms wollte man auch einen "Bücherbaum" in der Stadt installieren.

Nach einem knappen Jahr - von der ersten Idee bis zur Organisation und schließlichen Umsetzung - steht der Baumstamm nun endlich in der Pfleggasse. Er ist mit einer 300 Kilogramm schweren Metallplatte im Boden verankert und soll Lesefreunde animieren, Bücher, die sie nicht mehr brauchen, in die Regale im Stamm zu stellen und sich dafür ein neues Buch mitzunehmen. Dies sei ganz im Sinne des Upcyclings - also dass man Dinge, die man nicht mehr braucht, nicht wegwirft, sondern etwas sinnvolles Neues daraus macht, so Christa Stadler, Schatzmeisterin des Kunstvereins und Mitorganisatorin des Bücherbaums.

Paten gesucht

Bis zu 4.000 Euro hätte der Baum gekostet, wenn man jeden einzelnen Arbeitsschritt und Handwerker reell bezahlen hätte müssen. Doch da viele nur einen symbolischen Preis verlangten sowie mit Hilfe von Spendengeldern und der Stadt - vor allem des Bauhofs - konnte das Kunstobjekt aus Fichtenstamm, Glas und Metall nun feierlich eingeweiht werden.

Aufwändige Arbeit

Oberbürgermeister Dr. Christian Moser spendete als Erster ein paar Kinderbücher. Er und Kulturverwaltungsleiter Andreas Höhn hoffen, dass möglichst viele Leute das Angebot nutzen werden. Der Bücherbaum bleibt bis Mitte Oktober in der Pfleggasse, ob man ihn danach versetzt, wird noch entschieden. Für die vier Quadratmeter öffentlichen Raums, auf dem er steht, zahlt der Kunstverein Meite an die Stadt. Deswegen werden noch Paten für den Bücherbaum gesucht: Mit einer Beteiligung von 50 Euro wird eine Plakette am Baum befestigt, die den Spender erwähnt - ähnlich wie es beispielsweise im Theater bei "gesponserten" Sitzplätzen üblich ist.

Thomas J. Darcy, 1. Vorsitzender des Kunstvereins, dankte zusammen mit Stadler allen am Bücherbaum Beteiligten. Die Aushöhlung des massiven Fichtenstamms sei eine aufwändige Arbeit gewesen. Dank galt auch Edith Polkehn vom Literaturkreis für deren finanziellen Beitrag sowie Hela Schandelmaier für ihre "moralische Unterstützung" bei organisatorischen Dingen und Behördengängen.

Kunstverein und Stadt hoffen, dass der Bücherbaum im öffentlichen Raum vor Vandalismus verschont bleibt und die Bürger diese schöne Idee annehmen werden und eifrig tauschen und lesen.