Cham

Nur Markenware als Beute: Kripo sucht weiter Hinweise


Die Diebe hatten es auf hochwertige Markenware abgesehen.

Die Diebe hatten es auf hochwertige Markenware abgesehen.

Noch hat sich kein Zeuge gemeldet, der sachdienliche Hinweise zu dem Einbruch in ein Bekleidungsgeschäft in der Fuhrmannstraße geben könnte. Dabei muss der Raubzug der unbekannten Täter in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag sogar recht lange gedauert haben. Denn Bekleidung in einem Wert von mehreren zehntausend Euro lässt sich nicht in fünf Minuten aus dem Geschäft tragen. Das dauert! Insofern hat Stefan Hartl, Pressesprecher der Polizeipräsidiums Regensburg, die Hoffnung, dass sich vielleicht doch noch ein Passant meldet, der im Vorfeld der Tat Verdächtiges beobachtet hat.

Hartl vermutet, dass die Täter schon vor ihrem Einbruch mindestens einmal im Geschäft waren, um sich ein Bild von den Örtlichkeiten zu machen. "Uns würde daher interessieren, ob es Zeugen gibt, die auch vor der Tatnacht auffällige Wahrnehmungen gemacht haben", appelliert der Pressesprecher an die Chamer. Sei es, dass ihnen verdächtige Personen in der Fuhrmannstraße aufgefallen sind oder sie größere Lieferfahrzeuge beobachtet haben.

Hinweise würden den Beamten der Kripo Regensburg weiterhelfen. Sie stecken derzeit mitten in den Ermittlungen. "Das wird zeitaufwendig", vermutet Hartl. Denn es gibt auch keine ähnlich gelagerten Fälle im Präsidiumsbereich, die den Ermittlern auf die Sprünge helfen könnten. Ob der Raubzug in einer Parfümerie in Bad Kötzting auf das Konto derselben Täter geht, will Hartl weder bestätigen noch dementieren. "Das lässt sich bei der jetzigen Faktenlage einfach nicht beurteilen."

Eines haben beide Fälle jedenfalls gemeinsam: Sowohl im Bekleidungshaus als auch in der Drogerie hatten es die Täter ausschließlich auf hochpreisige Markenware abgesehen. Günstigere No-name-Artikel ließen sie hingegen unbeachtet im Regal liegen. Was die Vermutung zulässt, dass die Einbrecher auf Bestellung gehandelt haben. "Es war ein geplantes, koordiniertes Vorgehen", überlegt Hartl, "da liegt der Schluss nahe, dass die Absatzwege schon klar gewesen sein könnten." Also ein Hehler, der eine bestimmte Ware geordert hatte? Das planvolle Vorgehen der Diebe würde für diese These sprechen.

Schließlich sind die Täter auch ein hohes Risiko eingegangen. "Bekleidung ist eigentlich eine atypische Beute", weiß Hartl. Viel lieber ist Einbrechern Bargeld, das sich schnell einstecken lässt. Um bergeweise Markenkleidung zu klauen, braucht es hingegen eine ausgefeilte Logistik, eine größere Personenzahl, große Fahrzeuge und viel Zeit. Entsprechend steigt das Risiko, entdeckt zu werden.

Mit den kleineren Einbruchsserien der Vergangenheit lässt sich der Fall auch nicht vergleichen. Die Diebe, die Fensterscheiben von Vereinsheimen eingeschlagen und die Kassen mitgenommen haben, finanzierten mit ihrer Beute ihre Drogensucht. Und die Täter, die Mittwochnacht zugeschlagen haben? Hartl: "Das war eine andere Liga ..."