Cham

Mehr Bäume, mehr Sitzgelegenheiten und neue Leuchten für den Marktplatz


Das Wohnzimmer der Stadt Cham, der Marktplatz, soll ein neues Gesicht bekommen.

Das Wohnzimmer der Stadt Cham, der Marktplatz, soll ein neues Gesicht bekommen.

Der Chamer Marktplatz soll ein neues, attraktiveres Antlitz bekommen. Er soll - mehr als bisher - die Menschen zum Verweilen einladen.

In der Sitzung des Stadtrates am Donnerstag wurde es konkret. Das Gremium stimmte über das inzwischen weiter ausgearbeitete Marktplatzkonzept ab. Mehr Sitzgelegenheit, neue Leuchten und eine weitere Baumreihe sind darin vorgesehen. Alles zusammen kostet die Umsetzung geschätzt 100.000 Euro mehr als zunächst veranschlagt. Trotzdem fiel die Entscheidung am Ende einstimmig aus, getreu dem Motto: ganz oder gar nicht. Um das zentrale Ziel zu erreichen, sei es mit kleinen Änderungen nicht getan, waren sich die Vertreter aller Fraktionen einig.


Es kommt wohl eher selten vor, dass die Mitglieder des Stadtrats einem Projekt mit solcher Begeisterung zustimmen, wie sie es am Donnerstag zum Entwurf des neuen Marktplatzes getan haben. Zumal, da die Umgestaltung statt der im Haushaltsentwurf veranschlagten 150.000 Euro nach einer ersten Schätzung 250.000 Euro kosten soll. Doch das, was die Arbeitsgruppe Marktplatzgestaltung in den vergangenen Monaten ausgearbeitet hatte, überzeugte auf ganzer Linie.
Schon in einer vorhergehenden Sitzung hatte der Stadtrat beschlossen, dass der Marktplatz weiter befahrbar bleibt und die Autos zwischen den Bäumen vor dem Frey-Gebäude parken. Auch die zwei Sitzinseln mit Loungemöbeln sind schon bestellt. Aber die Arbeitsgruppe, in der neben Stadtbaumeister Franz Pamler auch einige Stadträte vetreten waren, hat weitergearbeitet. Stück für Stück sei ein komplettes Konzept entstanden.


Im Zentrum steht eine neue Baumreihe, gepflanzt auf den Stufen. Sie soll die Fahrbahn optisch vom Rest des Platzes trennen. Dazwischen finden die Loungemöbel Platz, die von Glaswänden umgeben, vom zugigen Wind geschützt sind. Die neuen Bäume umringt zusätzlich je eine einfache, hölzerne Sitzgelegenheit. Entlang der beiden Geschäftszeilen reihen sich weitere Bänke und Pflanzenkübel ein. Um den Brunnen werden Sitzsteine in natürlichen Formen gruppiert. Spielende Kinder sind dort ausdrücklich erwünscht. Und auch die Freisitze der Gastronomie sollen bestenfalls mit dem neuen Konzept harmonieren, was am Ende auch Stadtrat Dr. Herbert Weidacher anmahnte.

Neue Leuchten mit ein paar Extras

Alles ins rechte Licht setzen werden vier Mastleuchten, die in der neuen Baumreihe platziert werden. Obwohl sechs Meter hoch, fallen die Stelen laut Pamler - wenn sie nicht leuchten - nicht besonders auf. In der Dunkelheit geben sie kegelförmig Licht ab. Mit den integrierten LED-Spots könnten zusätzlich gezielt Objekte angestrahlt werden. Aber die Leuchten können noch mehr. Sie haben eine Wlan-Antenne, eine Webcam, Lautsprecher und eine Ladestation für E-Bikes. Außerdem könnte ein dezentrales mobiles Stromverteilersystem installiert werden. Das, so hofft Pamler, beseitigt das Kabelchaos während des Bauernmarktes und anderen Veranstaltungen. Die könnten auch weiterhin auf dem Marktplatz in gewohnter Form stattfinden, so Pamler. Auch der Maibaum lässt sich weiterhin aufstellen.

Geschätzte Kosten: 250.000 Euro

Die Kosten dafür belaufen sich auf knapp 250.000 Euro. Das sei jedoch lediglich eine Schätzung, betonte Pamler. Darunter fallen die bereits bestellten Loungemöbel für 50.000 Euro, die geplante Beleuchtung für 30.000 Euro und die Bäume für 12.000 Euro.Als die Planungen für die Umgestaltung des Marktplatzes begonnen haben, "hatten wir noch keine Vorstellung von Form und Kosten", erläuterte die Bürgermeisterin. Nach und nach sei der Arbeitsgruppe aber klar geworden, dass kleine Änderungen nur Kosmetik sind. Lob für das Konzept gab es am Ende aus allen Fraktionen. Christa Strohmeier-Heller gestand zwar, sie sei bei der Kostenschätzung im ersten Moment sprachlos gewesen. Aber "mir erscheint das Konzept sehr schlüssig", befand sie. "Entweder wir machen's g'scheit oder gar nicht." Nun gelte es, die Umgestaltung endlich auf den Weg zu bringen. Petra Mölders wiederum bekam laut eigener Aussage beim Anschauen des Gesamtkonzeptes "gleich selbst Lust, da hinzugehen" und auch der ansonsten bei größeren Investitionen oft kritische Karl-Heinz Hampel hatte keine Einwände. Wenn dann auch noch die Anlieger mit Angeboten mitmachen, meinte Edi Hochmuth, "kann der Stadtplatz ein richtiges Schatzkästchen werden".