Cham

Klare Linien und drei Meter hohe Leuchten für die Stadthalle


Der Hingucker im Foyer: Die drei Meter großen Leuchten aus Metallstäben.

Der Hingucker im Foyer: Die drei Meter großen Leuchten aus Metallstäben.

Die Weichen sind gestellt, die Rohbauarbeiten laufen. Doch jetzt geht es um die vielen Details, die noch zu klären sind. Wie soll die Garderobe der künftigen Chamer Stadthalle aussehen? Wie die Leuchten im Foyer und welcher Schriftzug soll neben dem Eingang stehen? Mit diesen Fragen beschäftigte sich gestern der Stadtrat in aller Ausführlichkeit. Planer Ansgar Lamott hatte auf jede Fragestellung eine mögliche Antwort vorbereitet. Er legte dem Gremium seinen Entwurf für eine kronleuchterähnliche Bronzekonstruktion mit LED-Lichtern vor und überraschte mit einer Brunnenskizze für den Vorplatz. "Das können wir gerne machen, wenn die nächsten Ausschreibungsergebnisse passen", bremste Bürgermeisterin Karin Bucher vorsorglich die Euphorie.

Bislang liegt die Baumaßnahme mit einem geschätzten Kostenvolumen von 20,9 Millionen Euro noch gut im angepeilten Rahmen. "Es besteht kein Grund zur Panik", versicherte Lamott auf Nachfrage. Doch im Sommer wird es nochmals spannend, denn mit der Fassade und der Haustechnik werden die nächsten großen Gewerke ausgeschrieben.

Doch vorerst beschäftigten sich die Stadträte gestern mit den kleinen Weichenstellungen. Beispielsweise die künftige Ausgestaltung des Restaurants und der Bar im Foyer. Getreu dem Credo des Planers, eine "minimalistische, sauber aufgeräumte Architektur" liefern zu wollen, zeigen sich die Böden in dunklem Basalt, die Wände sind mit Holzpanellen in heller Weißtanne vertäfelt und der Bartresen ist in schlichtem Grau gehalten. Einen Hingucker bekommt das Foyer allerdings: vier Leuchten, die ein Schlosser nach Lamotts Entwürfen fertigen wird. Kosten: etwa 9 000 Euro pro Stück. Die Konstruktion aus Bronzeringen und -stäben wird mit LEDs versehen und soll einen Durchmesser von drei Meter haben. Der Clou an den Lampen: Die Bronzekörbe werden auf die Aussparungen an der Decke gesetzt, durch die Oberlichten die Sonne hereinlassen. Diese Öffnungen sind eigentlich für den Brandschutz vorgeschrieben und werden nun gleich doppelt genutzt.

Die sachliche Optik zieht sich durch das gesamte Gebäude. Auch die Garderobe wird nur aus einem dunklen Tisch und Haken für etwa 300 Mäntel bestehen. Sollte der gesamte Saal besetzt sein, will Lamott eine Zusatzlösung entwickeln, damit bis zu 600 Jacken vernünftig aufbewahrt werden können. Eine Diskussion entwickelte sich über die Gestaltung der Außenfassade aus Metallstäben. Der Planer hatte Muster mitgebracht. Mal in einem "dunklen, edlen Bronzeton", mal "heller und weithin strahlend in Messingfarben". Die Stadträte hatten ihre Sorgen, dass die Konstruktion zu schwer und auch zu teuer werden könnte. "Das sind alles handgefertigte Teile", sah Thomas Zitzmann hohe Kosten auf die Stadt zukommen. Doch Lamott beruhigte das Gremium. Er verwies auf die Kalkulation durch eine renommierte Fachfirma. "Das ist durchgerechnet", versuchte er, den Räten die Angst vor der Ausschreibung zu nehmen.

Auf große Gegenliebe stieß Lamott mit seinem Vorschlag, auf dem Vorplatz - direkt neben den Zugangsstufen - einen Brunnen zu bauen. "Eine gute Idee", befand Dr. Herbert Weidacher, "Cham zeichnet sich durch seine originellen Brunnen aus." Zitzmann schlug vor, für Wasser- und Stromanschluss zu sorgen, und dann - sollte Geld im Bauetat übrig bleiben - den Brunnen zu realisieren.

Klaus Hofbauer dachte einen Schritt weiter und forderte eine grundlegende Diskussion in einer der nächsten Sitzungen über die Konzeption für den späteren Stadthallenbetrieb. Gelegenheit bietet sich schon im April oder Mai: Dann will die Bürgermeisterin die Ausschreibungstexte für die Suche nach einem Pächter sowie einem Veranstaltungsmanager im Stadtrat vorlegen.

"Minimalistisch und klar" ist auch Lamotts Entwurf für die Garderobe.

"Minimalistisch und klar" ist auch Lamotts Entwurf für die Garderobe.