Cham

Gummistiefelwerfen und Baumstammslalom


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Die bisher angemeldeten Clans scharren schon mit den Hufen, sagt Josef Aschenbrenner. Er ist Mitorganisator der ersten Highland-Games im beschaulichen Kothmaißling. Die Ortsfeuerwehr plant angepasste schottische Kraftspielchen für den Chamer Vorort. Die sollen nicht gar so kraftaufwändig sein, wie ihre Vorbilder aus Britannien. Mut, Ausdauer, Kraft und Geschicklichkeit sind dennoch gefragt. Anmeldung für Mannschaften aus der Altgemeinde Windischbergerdorf ist noch bis 12. Juni möglich.
In Schottland sind Highland-Games traditionelle Veranstaltungen mit sportlichen Wettkämpfen. Suchten die Könige der Keltenzeit damit nach dem stärksten und schnellsten Mann im Reich, betreiben die Clans sie heutzutage als Sport. Sogar Weltmeisterschaften werden ausgetragen. Die Disziplinen haben es in sich, sagt Kelnhofer. Das Werfen von Baumstämmen oder Stoßen schwerer Steine erfordere Kraft, was entsprechende Fitness voraussetzt. "Da muss man richtig durchtrainiert sein."
Doch in Kothmaißling soll's vor allem Spaß machen. Also überlegten sich die Organisatoren weniger kraftraubende und auch für Kinder machbare Disziplinen. Den Bürgern der Altgemeinde Windischbergerdorf wollten sie einen spaßigen Nachmittag bereiten. Was nicht heißt, dass die Wettbewerbe allzu leicht wären. Kelnhofer: "Man kann sich plagen, aber mit der richtigen Technik ist es zu schaffen." Die Clans treten in vier Disziplinen an. Aschenbrenner erklärt, welche Herausforderungen die jeweils sechs Teilnehmer jedes Teams erwarten.

Der Gummistiefel-Weitwurf ist angelehnt ans Hammerwerfen der schottischen Spiele. Wie der Name vermuten lässt, geht es darum, den Schuh so weit wie möglich zu werfen. Die Einzelweiten zusammengezählt machen das Clanergebnis aus. Eine weitere Disziplin ist der "Trunk Slalom". Zu deutsch heißt das so viel wie Baumstamm-Slalom. Die Teams müssen dabei einen sechs Meter langen Baum, so schnell wie möglich durch einen Hindernis-Parcours tragen, ohne die Slalomstangen zu berühren. Mittels Wasserbecher auf den Pfosten kontrollieren die Wettkampfrichter das. Für jeden Fehler gibt es Strafminuten, erläutert Aschenbrenner.


Was allerdings hinter dem "Schubkarrenrennen der etwas anderen Art" und dem "verrückten Nagellauf" steckt, hat Aschenbrenner partout nicht verraten wollen. Letzterer ist gar eine Kothmaißlinger Eigenkreation, die dort das erste Mal als Disziplin in Highland-Games vorkommt. Nur eines betont er in Bezug auf diese Wettbewerbe: "Da braucht man Kraft und Ausdauer, um das entsprechend hinzubekommen." Wie sich die Teilnehmer auf die Spiele vorbereiten können? Vor allem die Lachmuskeln sollten sie trainieren, raten die Organisatoren.


Schon seit Monaten brüten die Feuerwehrler über dem Event. Das Programm enthält neben dem Wettbewerb einen Marsch der Clans vom Feuerwehrhaus zur Arena. Für Aufsehen sorgt das bestimmt, ist Aschenbrenner sicher. Denn Pflicht zur Teilnahme an den Highland-Games sind ein Schottenrock und die Gestaltung einer eigenen Flagge. Für das kreativste Team gibt es einen Extrapreis, verspricht Kelnhofer. Und sie freuen sich schon auf das Fest. Das mag auch am großen Interesse der Veranstaltung liegen: Bereits 14 Mannschaften sind schon angemeldet.