Bogen

Unerwarteter Fund: Im Garten eines Toten lagerte ein Schatz


Im Hintergrund liegt das Anwesen des verstorbenen Unternehmers in Bogen. Am Wochenende war ein Bagger angerollt, um einen dort vergrabenen "Schatz" zu heben.

Im Hintergrund liegt das Anwesen des verstorbenen Unternehmers in Bogen. Am Wochenende war ein Bagger angerollt, um einen dort vergrabenen "Schatz" zu heben.

Vor einer Woche ist ein 53-jähriger Unternehmer in Bogen tot in seinem Haus gefunden worden. Er war offenbar im Bett eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht - ein natürlicher Tod und insofern ein normaler Vorgang. Was den Fall aber so ungewöhnlich macht, sind die Hintergründe.

Denn der 53-Jährige ist nicht nur völlig unerwartet für seine Angehörigen gestorben, sondern insbesondere auch für einen Freund. Dieser hatte nämlich im Garten des Unternehmeranwesens ein Vermögen vergraben. Warum und wieviel? Darüber kocht jetzt die Gerüchteküche in der Stadt Bogen. Offiziell nicht bestätigten Informationen zufolge soll es sich um einen Millionenbetrag handeln.

Die Polizei bestätigt das nicht. Nur so viel: Der Tote sei von einer Mitarbeiterin an einem Mittag vor eienr Woche aufgefunden worden. Die Frau informierte die Polizei. Die Beamten wiederum ordneten eine Obduktion der Leiche an, die im Institut für Rechtsmedizin durchgeführt worden ist. Ergebnis: Der Mann ist eines natürlichen Todes gestorben. "Damit ist der Fall für die Polizei abgeschlossen", sagt Michael Emmer vom Polizeipräsidium Niederbayern in Straubing. Denn Hinweise auf einen gewaltsamen Tod und somit einen Kriminalfall gebe es nicht.

Kein Fall für die Polizei

Ein Fall für die Polizei ist der Tod des Unternehmers also nicht, was die Umstände des Todes betrifft. Dennoch ranken sich Fragen um den "Fall" beziehungsweise um die Folgen dieses unerwarteten Todes: Augenzeugen zufolge rückte am Samstag ein Bagger an, um das im Garten vergrabene Wertdepot freizulegen. Der Freund hatte nach dem Tod des 53-Jährigen wohl Angst um sein Vermögen bekommen. Denn würde jemand den vergrabenen "Schatz" finden, stünde er laut geltender Gesetzeslage zur Hälfte dem Grundstücksbesitzer, zur anderen Hälfte dem Finder zu. Unbestätigten Informationen zufolge geht es um eine Summe im Millionenbereich; auch von Gold ist die Rede. Offiziell bestätigen will das aber niemand. Allerdings war auch gestern noch im Auftrag der Erben des Unternehmers eine private Sicherheitsfirma vor Ort, um das Anwesen zu bewachen und Unbefugten den Zutritt zu verwehren.

Der Freund des Toten muss jetzt vermutlich in rechtlich hieb- und stichfester Form beweisen, dass er tatsächlich Eigentümer des vergrabenen Schatzes ist. Und zudem wohl auch einige Fragen beantworten: Woher das Vermögen stammt und warum er es vergraben hat und warum, wenn schon, nicht auf einem eigenen Grundstück, sondern auf einem fremden?

Wie im Krimi

Ob die Kriminalpolizei in diese Richtung ermittelt, dazu gab es am Montag weder eine Bestätigung noch sonst irgendeine Information. Wie sich der "Fall" weiterentwickelt, ist derzeit völlig unklar. Dass heutzutage ein Vermögen noch vergraben wird, das macht die Sache so ungewöhnlich. Das kennt man sonst nur aus Kriminalromanen oder bei tatsächlichen Kapitalverbrechen.