Bernried

Gastronomen und Hoteliers tauschten sich aus


Vor dem Gasthaus Winterl: (v. l.) Josef Färber, Gisela Zillinger, Erhard Skoda, Rose Marie Wenzel, Reinhold Winterl, Rita Mautz und Stefan Achatz.

Vor dem Gasthaus Winterl: (v. l.) Josef Färber, Gisela Zillinger, Erhard Skoda, Rose Marie Wenzel, Reinhold Winterl, Rita Mautz und Stefan Achatz.

Am Montagnachmittag fand im Gasthaus Winterl die Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (DEHOGA) statt.

Für die Kreisstelle Deggendorf der DEHOGA Bayern war Bezirks- und Kreisvorsitzende Rose Marie Wenzel anwesend sowie die Bezirksgeschäftsführerin Rita Mautz aus Landshut. Gut 20 Gastwirte und Hoteliers waren der Einladung gefolgt und nahmen an der Versammlung teil. Zudem waren Vize-Landrat Josef Färber sowie Bernrieds erster Bürgermeister Stefan Achatz vor Ort. Josef Färber begrüßte, dass bei den Versammlungen der DEHOGA Themen kritisch und offensiv angesprochen werden, denen er danach im Landratsamt nachgehen könne. Es sei wichtig, Dinge anzusprechen und die Dinge anzugehen, um Veränderung und Verbesserung zu erreichen, so der stellvertretende Landrat.

Wirtshaussterben

Er mahnte an, dass mit dem Wirtshaussterben in Altbayern nicht nur Kultur, sondern auch ein Stück Lebensqualität verloren gehe. Bürgermeister Achatz freute sich, dass als Versammlungsort die Gemeinde Bernried mit ihren 96 Orten und Weilern ausgesucht wurde, und betonte, wie wichtig Gastronomie und Tourismus für die Zukunft der Region seien. Mit dem Zusammenschluss zur "Ferienregion Hirschenstein" - diese umfasst die Orte Bernried, Offenberg, Schwarzach, Metten, Achslach und Mariaposching - habe man gute und effektive Tourismusarbeit geleistet. Es sei ein schnelllebiger Markt, auf dem oftmals leider eine "Geiz ist geil"-Mentalität herrsche. Hier gelte es, die Wertigkeit der Region in Szene zu setzen, bei Bedarf auf die Fachkenntnis externer Kräfte zurückzugreifen und vor allem den Bürokratieabbau voranzubringen.

Aufwand durch Mindestlohn

Rose Marie Wenzel prangerte den durch den Mindestlohn entstandenen Zusatzaufwand für Gastronomen an sowie die in Deutschland rigoroser als in anderen Ländern gehandhabte Reglementierung durch EU-Vorschriften. Auch der Einführung von "intelligenter Verpackung" anstatt des aufgedruckten Mindesthaltbarkeitsdatums steht sie skeptisch gegenüber: Sie plädiert für intelligente Menschen statt intelligenter Verpackung. Ab 2017 werde wohl zudem eine neue Kassenvorschrift des Bundesfinanzministeriums kommen. Es gebe in der Branche viele freie Arbeits- und Ausbildungsplätze, die auch mit Flüchtlingen besetzt werden könnten, allerdings hapere es hier ihrer eigenen Erfahrung nach an den fehlenden Sprachkenntnissen und dem anderen religiösen und kulturellen Hintergrund, in dem der Umgang mit Frauen nun mal anders sei.

Mehr dazu lesen Sie am Mittwoch, 13. April, im Donau Anzeiger.