Aus dem Leben

"Ohne ihn wäre es langweilig"


Volontär David Voltz (rechts) ist stolz auf seinen vierjährigen Bruder Bastian. (Foto: privat)

Volontär David Voltz (rechts) ist stolz auf seinen vierjährigen Bruder Bastian. (Foto: privat)

Mit voller Wucht springt Bastian in mein Bett - um 9.30 Uhr an einem Samstag. Er möchte mich mit aller Gewalt aus dem Bett zerren, weil er einen Spielgefährten sucht. Genervt stecke ich den Kopf unter meine Bettdecke. "Guten Morgen", schnauze ich ihn an. So beginnen viele Samstage, seit ich einen kleinen Bruder habe. Er kann ziemlich nervig sein. Zum Beispiel, wenn er darauf beharrt, dass ich sofort mit ihm spiele - obwohl ich keine Lust dazu habe und mich lieber noch zwei- oder dreimal in meinem kuscheligen Bett umdrehen will. Aber ohne meinen vierjährigen Bruder wäre es auch irgendwie langweilig. Zumindest war es das früher bei Familienfesten. Oft war ich der Jüngste und da wäre mir so ein munterer Bruder gerade recht gekommen. Andererseits war ich über meine Situation als Einzelkind froh, weil Freunde oft heftig mit ihren Geschwistern stritten.

15 Jahre Altersunterschied

Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern, an dem ich erfahren habe, dass ich einen kleinen Bruder bekomme. Ich bin sofort zu meiner besten Freundin gerannt, um auch ihr die Neuigkeit zu erzählen. Ich war so glücklich - und bin es heute noch. Denn auch wenn mein Bruder hin und wieder nervt und uns 15 Jahre Altersunterschied voneinander trennen, liebe ich ihn über alles. Es ist wundervoll, ihm zuzusehen, wie er wächst und sich entwickelt. Auch wenn er mich samstags oft aus dem Schlaf reißt, um mit mir als Piraten in meinem Bett in See zu stechen.