"Bodyguard"-Reihe

Der Method-Autor: Der britische Schriftsteller Chris Bradford lebt, was er schreibt


sized

Er kann Martial Arts, hat eine Bodyguard-Ausbildung - und für eines seiner Bücher hat er sogar ein Überlebenstraining in Afrika absolviert. Der britische Autor Chris Bradford lebt, was er schreibt. Das Ergebnis lässt sich zum Beispiel in seinen "Bodyguard"-Büchern nachlesen.

Held der Buchreihe ist aber natürlich nicht Bradford selbst, sondern der gutaussehende, 15 Jahre alte Waisenjunge Connor Reeves. Nach einem Kampfsport-Turnier wird ihm das Angebot gemacht, sich zum Bodyguard ausbilden zu lassen, um die Kinder von reichen und berühmten Menschen zu bewachen. Connor willigt ein - und findet sich schnell in einer Welt wieder, in der Gefahren an jeder Ecke lauern. Geiselnahmen, Verfolgungsjagden, exotische Plätze: Connors Abenteuer lesen sich wie ein Thriller. Das Besondere dabei: Das meiste, was in den "Bodyguard"-Romanen passiert, könnte so auch in der Wirklichkeit stattfinden. Grund dafür ist die Recherchemethode von Autor Chris Bradford.

Als Leser hautnah mit dabei

"Ich bin ein echter Method-Autor", scherzt er im Interview. Das heißt zum Beispiel: Während andere Autoren für ein Buch um einen jungen Bodyguard Bücher lesen und Interviews mit echten Bodyguards führen würde, hat Bradford einfach selbst eine Ausbildung zum Leibwächter gemacht. Kampfsport betreibt er, seit er acht Jahre alt ist. Dieses Wissen und die Begeisterung für Japan half ihm bei seiner Buchreihe um den jungen Samurai Jack. Der Vorteil für die Leser: Sie erleben hautnah mit, wie sich die Welt von Connor Reeves anfühlt. Ist Chris Bradford auf Lesereise, versucht er, etwas von der Action, die er selbst erlebt hat, auf die Bühne zu bringen. Seine Zuschauer lernen Selbstverteidigungs-Techniken, oder wie eine japanische Tee-Zeremonie funktioniert.

Für seinen neuesten Roman "Bodyguard: Im Fadenkreuz" musste sich Bradford nur an die Zeit erinnern, die er erlebte, bevor er hauptberuflich Autor wurde. Damals war er Songschreiber und Musiker. Jungstar Ash, den in "Im Fadenkreuz" die Leibwächterin Charley beschützt, ist für ihn also fast so etwas wie ein Trip in die eigene Jugend. Und für die Leser eine Vorgeschichte zu dem bisherigen "Bodyguard"-Helden Connor. Charley, die bei "Bodyguard: Im Fadenkreuz" im Mittelpunkt steht, kennen sie nämlich bislang nur als Connors an den Rollstuhl gefesselte Mentorin.

Am kuriosesten war für den Autor aber bislang eine Reise nach Afrika, die er für den dritten Teil seiner "Bodyguard"-Reihe unternommen hat. Dort wird Connor in einen Entführungsfall verwickelt und muss sich mit seinen Schutzbefohlenen allein durch die afrikanische Wildnis schlagen.

Für Chris Bradford keine Frage, er wollte selbst erleben, wie es ist, in der Wildnis überleben zu müssen. Also buchte er ein Survival-Seminar, das ihn fast an die Belastungsgrenze brachte, wie er erzählt. "Ich bin mir fast wie Survival-König Bear Grylls vorgekommen." A pro pos Bear Grylls. Mit dem hat Chris Bradford nicht nur das Thema "Überleben" gemein. Grylls Söhne sind auch große Fans von Bradfords Büchern. Das erfuhr der Autor über einen Freund, der auch den britischen Überlebensexperten Grylls kennt. Bei einem Besuch spielten Grylls Söhne Samurai. Chris Bradfords Freund erwähnte, dass er da einen Autoren kenne, der den beiden Jungs sicher gefallen könnte. Bear Grylls zeigte als Antwort nur auf Bradfords "Samurai"-Bücher, die der Reihe nach im Schrank standen.