Erfolgreiches Hobby?

Céline Sommersperger (14) über ihr Leben als junge Autorin


Céline liebt Bücher. Zu ihrer Sammlung soll noch ein weiteres kommen - ein selbst geschriebenes. Darin geht es um Werwölfe und Vampire.

Céline liebt Bücher. Zu ihrer Sammlung soll noch ein weiteres kommen - ein selbst geschriebenes. Darin geht es um Werwölfe und Vampire.

Von Redaktion idowa

Jeder hat so seine Hobbys, manche sind weit verbreitet, andere sind eher selten. Ich bin 14 Jahre alt und schreibe gern. Und zwar an meinem Buch. Allerdings kein Buch über das Leben eines Teenagers, sondern ein Fantasy-Roman. 27 Seiten sind schon fertig und es sollen noch mehr werden.

Mit dem Schreiben habe ich mit zehn Jahren begonnen. Ich habe schon immer gerne Bücher gelesen und selbst kleine Geschichten geschrieben. Die Geschichten waren eigene Märchen. Zum Beispiel über einen Wald, in dem es Feen gab. Irgendwann habe ich bei meinen Lieblingsbüchern den Schluss weitergeschrieben, also mein eigenes Ende verfasst. So bin ich auf die Idee gekommen, selbst ein Buch zu schreiben. Das ist mir anfangs sehr schwergefallen. Bis ich die ersten zehn Seiten geschrieben hatte, ist eine Ewigkeit vergangen. Ich glaube, es hat über eine Woche gedauert. Mittlerweile geht das schon schneller, weil ich Übung darin habe.

Aller Anfang ist schwer

Mein erstes Buch habe ich nach ungefähr 50 Seiten wieder gelöscht. Es hat mir nicht gefallen. Mein zweiter Versuch (125 Seiten) auch nicht. Ich bin sehr selbstkritisch. Danach habe ich versucht, ein normales Buch über ein normales Teenagerleben zu schreiben. Also das, was ich überhaupt nicht wollte. Es hat auch nicht geklappt. Daran sieht man, dass Schreiben nicht so leicht ist. Jetzt schreibe ich wieder an einem Fantasy-Roman. In dem Buch geht es um Werwölfe und Vampire. Meine Hauptperson ist Alice Nolan. Sie hat es in ihrem Leben noch nie leicht gehabt. Auch ihr Bruder Jason spielt eine wichtige Rolle. Die Geschwister ziehen umher, denn sie haben keinen festen Wohnort. Irgendwann wendet sich das Blatt jedoch und für sie fängt ein neues Leben an. Ich hoffe, dass aus diesem Buch jetzt etwas wird. Es wäre schön, einmal ein Buch fertigzustellen. Aber das ist ziemlich schwierig. Ich bin einfach nie zufrieden.

Blockade im Kopf

Mein häufigstes Problem sind die Schreibblockaden. Das heißt, ich weiß einfach nicht weiter. Dieses Problem haben auch erfahrene Autoren oft. Das lese ich häufig in Büchern, in denen sie über das Verfassen eines Werkes schreiben. Mir helfen diese Bücher viel. So weiß ich, dass nicht nur ich solche Probleme habe. Die Stellen, an denen ich nicht weiterweiß, sind eigentlich die besten. Das sind die Situationen, die meist zu einer Schreibblockade führen. Bei diesen Stellen muss man nämlich noch überlegen und das ist das Schöne am Schreiben, wenn man noch nachdenken muss.

Ich grüble dann immer: Wie könnte es weitergehen? Was macht die Person als Nächstes oder was könnte sie als Nächstes machen? Schlecht ist nur, wenn man bei einer Szene mehrere Möglichkeiten hat oder wenn eine Schreibblockade zu lange dauert. Dann komme ich ewig nicht weiter. Außerdem habe ich zu wenig Zeit, zum Beispiel wegen der Schule.

Tipps gegen das Verzweifeln

Vor meinem neuen Buch habe ich mir Expertentipps von meiner Lieblingsautorin Marah Woolf geholt. In einer Facebook-Nachricht habe ich sie um Rat gefragt. Ihre Tipps sind, die einzelnen Situationen wie einen Film im Kopf ablaufen zu lassen, ein paar Pausen zwischendurch zu machen und Spaß am Schreiben zu haben.

Ich persönlich habe herausgefunden, dass mir spazieren gehen beziehungsweise überhaupt an der frischen Luft zu sein, enorm hilft. Manchmal kommen mir auch Ideen, wenn ich etwas mit meinen Freunden unternehme oder wenn ich im Urlaub bin. Auch bei Filmen und anderen Büchern hole ich mir ein bisschen Inspiration, aber auf keinen Fall mache ich etwas nach. Außerdem höre ich immer Musik, wenn ich schreibe. Das hilft. Die Musik richtet sich nach der Situation, in der sich meine Hauptperson gerade befindet. Noch dazu sollte man immer daran denken, dass der erste Entwurf eines Buches nur eine grobe Darstellung ist. Den Feinschliff macht man, wenn man schon alles aufgeschrieben hat.

Das sagen mir auch meine Eltern oft. Sie stehen immer hinter mir. Sie glauben an mich und sprechen mir Mut zu. Außerdem sagen sie, dass ich meine Entwürfe nicht löschen, sondern ihnen zum Lesen geben soll. Zwar wäre es ihnen lieber, wenn sie ein fertiges Buch lesen würden, aber die Entwürfe, die ich nicht fertig schreiben werde, würden es für den Anfang auch tun.

Sie sagen mir auch oft, dass ich nie aufgeben darf. Natürlich gibt es auch andere Leute, die nicht so begeistert sind, wenn ich ihnen von meinem Hobby erzähle. Sie denken, dass man in meinem Alter etwas Besseres zu tun hat, als ein Buch zu schreiben. Zum Beispiel auf Partys gehen. Aber das sind nicht viele, die mit Kopfschütteln oder einem blöden Kommentar reagieren. Zum Glück. Diese Leute können mich nicht entmutigen, denn ich mache einfach weiter und gebe nie auf.