München/Abensberg

Am Flughafen verhaftet: Stadelheim statt Istanbul


Im Schnitt mehrmals täglich nehmen Bundespolizisten am Münchner Flughafen mit Haftbefehl gesuchte Personen fest. Die Meisten haben die Wahl zwischen Geldstrafe und Haft. Können sie nicht bezahlen, müssen sie die Weiterreise ins Gefängnis antreten. (Symbolbild)

Im Schnitt mehrmals täglich nehmen Bundespolizisten am Münchner Flughafen mit Haftbefehl gesuchte Personen fest. Die Meisten haben die Wahl zwischen Geldstrafe und Haft. Können sie nicht bezahlen, müssen sie die Weiterreise ins Gefängnis antreten. (Symbolbild)

Von Polizei

Bundespolizisten haben am Samstag auf dem Münchner Flughafen einen amtsbekannten und mit Haftbefehl gesuchten Abensberger festgenommen.

Persönlicher Kontakt zu den deutschen Polizeibehörden scheint für ihn schon fast alltäglich zu sein. Am Samstagvormittag (16. September) war es wieder einmal so weit. Auf dem Weg ins Land seiner Vorfahren kam der polizeibekannte 29-Jährige nach Kontakt mit Bundespolizisten im Erdinger Moos am Nachmittag nicht an seinem ursprünglichen Reiseziel an. Er wird die nächsten 50 Tage in der Münchner Justizvollzugsanstalt verbringen müssen. Zuvor hatten im Erdinger Moos die Handschellen geklickt, nachdem die Beamten den Deutschen zur Ausreise nach Istanbul kontrolliert hatten und dabei auf eine Fahndungsnotiz der Staatsanwaltschaft Regensburg gestoßen waren.

Das Amtsgericht im niederbayerischen Kehlheim hatte den Abensberger im Sommer letzten Jahres wegen Hausfriedensbruch zu 2.500 Euro Geldstrafe oder 50 Tagen Ersatzhaft verurteilt. Das Urteil hatte der 29-Jährige offenbar ebenso wenig ernst genommen wie zuvor das Hausrecht anderer. Nachdem bis dato weder ein Geldeingang bei der Justizkasse verzeichnet werden konnte, noch die Anwesenheit des Verurteilten in einer bundesdeutschen Haftanstalt, hatte die Staatsanwaltschaft in Regensburg Mitte April dieses Jahres die Polizeibehörden deutschlandweit mit der Suche nach dem Missetäter beauftragt. Gestern hatte die Suche im Erdinger Moos ein Ende. Bundespolizisten haben den Gesuchten im Terminal 1 festgenommen und ihn vor die Wahl gestellt: Bezahlen oder Haft. Weder er noch benachrichtigte Familienangehörige konnten den geforderten Geldbetrag aufbringen.

Also brachten die Bundesbeamten den Festgenommenen nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen vor Ort noch am späten Nachmittag in die Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim.