Flughafen München

Geldwäsche, Betrug und Drogenhandel


Regelmäßig verfangen sich mit Haftbefehl gesuchte Personen im Fahndungsnetz der Bundespolizei am Münchner Flughafen - im Schnitt zwei am Tag. Es können aber auch mal mehr sein. (Beispielbild)

Regelmäßig verfangen sich mit Haftbefehl gesuchte Personen im Fahndungsnetz der Bundespolizei am Münchner Flughafen - im Schnitt zwei am Tag. Es können aber auch mal mehr sein. (Beispielbild)

Von Regina Hölzel

Bundespolizisten haben am Donnerstag gleich drei mit Haftbefehl gesuchte Reisende festgenommen. Ein 53-Jähriger wurde sogar mit internationalem Haftbefehl gesucht.

Der 53-jährige mit spanischer und ägyptischer Staatsangehörigkeit lief den Bundesbeamten in die Arme, als er auf seinem Weg von Kairo nach Oslo in München umstieg. Der Mann wurde seit September 2014 von der spanischen Justiz wegen Betrugs, Geldwäsche und Insolvenzverschleppung mit internationalem Haftbefehl gesucht. Nachdem Bundespolizisten den Gesuchten gestern am Münchner Flughafen verhaftet haben, werden sie den Festgenommenen heute (8. April) dem Haftrichter vorführen. Der Richter wird dann entscheiden, ob der ägyptische Spanier das von der Generalstaatsanwaltschaft betriebene Auslieferungsverfahren in einer Justizvollzugsanstalt abwarten muss oder nicht.

Ebenfalls wegen Betrugs gesucht war eine 44-jährige US-Amerikanerin. Die Beamten nahmen die Frau fest, als sie auf ihrem Weg von Seoul nach Budapest in München die Einreisekontrolle durchlief. Die Kalifornierin war der deutschen Justiz 700 Euro Geldstrafe oder 70 Tage Haft aus einer Verurteilung schuldig geblieben. Das Amtsgericht in Friedberg hatte die Frau im Dezember 2014 des Betrugs schuldig gesprochen. Weil die Lehrerin sich aber offensichtlich der Strafverfolgung entzogen hatte, schrieb die Staatsanwaltschaft in Gießen die Missetäterin im Juli 2015 zur Fahndung aus. Nachdem Bundespolizisten am Moos-Airport die Gesuchte jetzt festgenommen hatten, konnte die Schuldnerin den geforderten Geldbetrag in Höhe der Strafe plus 82 Euro an Kosten erst nicht beibringen. Sie musste das Geld über einen internationalen Geldtransferservice zur Überweisung anweisen. Sobald die Beamten dann sichergestellt hatten, dass das Geld auch auf dem Konto der hessischen Justiz eingegangen ist, durfte die Amerikanerin die Wache der Bundespolizei auch wieder verlassen. Ihren Anschlussflug nach Budapest hatte sie zu diesem Zeitpunkt aber bereits verpasst.

Auf dem Weg von Dänemark in die Heimat musste ein Rumäne einen Halt bei der Bundespolizei am Münchner Airport einlegen, um anschließend in München-Stadelheim zu landen. Als die Bundespolizisten den 35-Jährigen zur Ausreise nach Temeswar kontrollierten, entdeckten sie eine Fahndungsnotiz der Staatsanwaltschaft Osnabrück aus dem Jahr 2010. Diese suchte nach dem jungen Mann, weil er, wegen illegaler Einfuhr von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge angeklagt, nicht zur Hauptverhandlung erschienen war. Der Rumäne war im Jahr 2009 vom Zoll mit mehr als einhundert Kilogramm Kath, versteckt in seinem Auto, erwischt worden. Nach der Festnahme im Erdinger Moos leugnete der 35-Jährige vehement, die gesuchte Person zu sein. Die Bundesbeamten hatten aber schnell herausgefunden, dass sie den Richtigen haben. Also haben sie den Festgenommenen erst zum Haftrichter in Erding und dann auf dessen Geheiß in die Münchner Justizvollzugsanstalt gebracht.