Deggendorf/Landshut
Lebensretter Marco Arndt bekommt Christophorus-Medaille
17. Januar 2020, 17:50 Uhr aktualisiert am 6. April 2023, 20:33 Uhr
Marco Arndt hat im September 2017 einem Paar das Leben gerettet. Der 32-jährige Deggendorfer befreite die beiden nach einem Unfall aus dem Autowrack. Das Paar war auf der B11 im Kreis Deggendorf schwer verunglückt. Dafür bekommt Marco Arndt nun die Christophorus-Medaille.
Krankenpfleger Marco Arndt war gerade auf dem Weg in die Nachtschicht, als er einem älteren Paar das Leben rettete. Das muss damals so gegen 20 Uhr gewesen sein, erinnert sich der 32-Jährige. Er fuhr gerade auf der B11 bei Niederkandelbach kurz nach Deggendorf in Richtung Grafling, als er den Unfall bemerkte. Er hielt sofort an und setzte den Notruf ab. Das Paar war nach links von der Fahrbahn abgekommen. Das Auto war auf dem Dach in einem Bach liegengeblieben. Das Auto habe sich laut Arndt bereits langsam mit Wasser gefüllt.
"Da muss ich hin, da kann ich helfen!"
"Andere hätten vielleicht weggeschaut, aber ich dachte mir, da muss ich hin, da kann ich helfen", sagt der Krankenpfleger. An einem Seil habe er zusammen mit weiteren Helfern, die ebenfalls an der Unfallstelle anhielten, das Auto aufgerichtet. Zusammen halfen sie dem Paar aus dem Autowrack.
Die Regierung von Niederbayern verleiht Arndt deshalb am Mittwoch die Christophorus-Medaille. Die Medaille gibt es für Rettungstaten, die ohne Lebensgefahr aber unter besonders schwierigen Umständen für den Retter ausgeführt werden. Die Auszeichnung besteht aus einer Münze am Band, einer Miniaturausführung sowie einer Urkunde.
Marco Arndt freut sich über die Anerkennung. Es sei schön, dass sein Engagement von damals nicht in Vergessenheit gerät. Auch die gerettete Frau habe sich mit der Polizei in Verbindung gesetzt, um an Arndts Kontaktdaten zu bekommen und sich persönlich bei ihm zu bedanken. Seine Auszeichnung wird er am Mittwoch im Regierungsgebäude in Landshut entgegennehmen.
Neben Marco Arndt werden am Mittwoch auch noch weitere Menschen aus Niederbayern für ihre Leistungen ausgezeichnet.
Weitere Auszeichnungen gehen an diese Menschen
Die Bayerische Rettungsmedaille erhält Bernhard Hartl (Weng, Landkreis Landshut). Er hat gemeinsam mit einem weiteren Helfer eine Frau, die sich mit ihrem Auto mehrfach überschlagen hatte, aus ihrem Auto befreit. Diese Medaille bekommt, wer zur Rettung eines Menschen sein eigenes Leben einsetzt.
Die Christophorus-Medaille erhalten:
- Marco Arndt aus Deggendorf
- József Jónás und Martin Räder aus Straubing: Die beiden haben gemeinsam mit zwei weiteren Helfern eine Frau, deren Auto über eine Böschung in einen Weiher gestürzt war, aus ihrem sinkenden Auto gerettet.
Öffentliche Anerkennungen bekommen:
- Alexander Vilsmeier und Bernhard Petermeier aus Altfraunhofen (Landkreis Landshut): Die beiden haben einem Mann, der im Rathaus von Altfraunhofen einen Herzstillstand hatte, durch Reanimationsmaßnahmen das Leben gerettet.
- Christopher Lohwasser aus Abensberg (Landkreis Kelheim): Er hat gemeinsam mit einem weiteren Helfer eine Frau, die mit ihrem Fahrrad gestürzt war und einen Herz-Kreislauf-Stillstand erlitten hatte, reanimiert und so das leben gerettet.
- Iris Niedermeier und Manuela Marchsreiter aus Siegenburg (Landkreis Kelheim): Die Frauen konnten einen jungen Mann davon abbringen, sich von der Autobahnbrücke bei Siegenburg zu stürzen.
- Hugo-Michael Alexander aus Ergolding, Sebastian Hann von Hannenheim aus Landshut, Marcel Stadlbauer aus Ergolding, Oliver Gwozdowski aus Essenbach und Christa Pfreimer aus Ergolding (alle Landkreis Landshut): Die Gruppe hat einen zehnjährigen Jungen vor dem Ertrinken bewahrt.
- Erwin Waiblinger aus Schönberg (Landkreis Freyung-Grafenau): Der Mann hat ein zwölfjähriges Mädchen, das im Stausee von Hartmannsreit zu ertrinken drohte, gerettet.