Sparen, Aktien, Versicherungen

Wie sicher ist ihr Geld in Corona Zeiten?


Das Coronavirus verunsichert viele Menschen bei Geldanlage und Altersvorsorge.

Das Coronavirus verunsichert viele Menschen bei Geldanlage und Altersvorsorge.

Von Daniel Gahn

Sparbuch, Aktien und Gold - was wird die Zukunft bringen? Viele sorgen sich nicht nur um den Job, sondern auch um ihre finanzielle Situation.

München - Die Einlagen auf dem Sparbuch sind immer noch sehr sicher. Für das klassische Sparbuch, das Tagesgeldkonto oder auch Festgeld gilt die Einlagensicherung in den Ländern der Europäischen Union sowie des Europäischen Wirtschaftsraums.

Je Kunde und Bank sind damit 100.000 Euro gesetzlich geschützt. Bei Gemeinschaftskonten sind es 200.000 Euro, in besonderen Lebenssituationen wie kurz nach dem Verkauf einer selbstgenutzen Immobilien sogar bis zu einer halben Million Euro.

Niedrige Zinsen, hohe Sicherheit

Sicherheit Solche Guthaben auf der Bank sind auch in der aktuellen Krise als sehr sicher anzusehen. Aber jetzt erst recht mit sehr niedrigen Zinsen verbunden. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Referenzzinssatz in den letzten 20 Jahren bis auf null gesenkt. Und dort wird er jetzt wohl noch länger bleiben. Verbraucherschützer raten zu Sparplänen - und zu einer genauen Selbsteinschätzung.

Vollständige Sicherheit gibt es allerdings bei der Geldanlage nirgendwo. Der Verbraucher-Ratgeber Finanztip empfiehlt daher, die Sicherungsgrenzen nicht zu überschreiten, insbesondere bei ausländischen Banken, und das Geld gegebenenfalls auf mehrere Institute zu verteilen.

Aktienanlagen unbedingt langfristig planen

Aktien sind traditionell viel renditestärker als Sparbücher, aber zugleich auch sehr schwankungsanfällig. Wer risikofreudig ist, kann natürlich in Aktien investieren. Allerdings braucht man da im Moment besonders starke Nerven. Wer auf dem Höchstkurs kurz vor Beginn der Pandemie Aktien gekauft und dann im ungünstigsten Zeitpunkt wieder verkauft hat, büßte möglicherweise 40 Prozent oder noch mehr seiner Anlagesumme ein.

Wichtigster Ratschlag: Rote Zahlen im Depot ignorieren und auf bessere Zeiten warten. Aber wie geht es weiter? Da sind auch Experten unsicher. Im historischen Vergleich kamen die besseren Zeiten spätestens nach zehn bis 15 Jahren, weshalb eine Aktienanlage unbedingt langfristig geplant werden sollte. Zudem gehören möglichst keine Einzelaktien ins Depot, sondern günstige, marktbreite Fonds (ETFs), die das Risiko viel besser verteilen. Ein regelmäßiger Sparplan hat den Charme, dass bei niedrigeren Kursen sogar mehr Anteile gekauft werden können. Falls andererseits in der Krise das Geld knapper wird, können Sparpläne auch reduziert oder unterbrochen werden.

Lebensversicherungen und die meisten Riester-Verträge

Sie sind nur zu kleinen Teilen am Aktienmarkt aktiv. Diese Guthaben sind deutlich konservativer angelegt, beispielsweise in Staatsanleihen. In der Krise wirken diese Anleihen stabilisierend, hier ist kein besonderes Risiko durch die Krise zu befürchten.

Lebensversicherungen haben - unabhängig von Corona - wegen der niedrigen Zinsen das Problem, dass sie tendenziell eine immer schlechtere Rendite abwerfen. Garantieversprechungen an die Kunden dürften noch geringer ausfallen. Zum Schutz des Partners oder der Kinder sind Lebensversicherungen sinnvoll, aber kaum als Anlage fürs Alter. Hier könnte es eine Überlegung wert sein, den Vertrag zwar nicht zu kündigen, aber zumindest beitragsfrei zu stellen. Riester-Fondssparpläne setzen hingegen auf Aktien. Sie sichern zu, das eingezahlte Kapital wieder auszuschütten. Dieser Risiko-Airbag "nach unten" schmälert allerdings auch die Ertragschancen "nach oben".

Und Gold?

Das ist ein Gewinner der Krise. Der Goldpreis ist heuer so stark und so hoch gestiegen wie seit Jahren nicht mehr. Oft überschätzen Anleger aber seine Rolle. Zwar hat das Gold über die Jahrtausende immer einen gewissen Wert behalten, trotzdem ist dieser kurzfristig kaum vorauszusagen. Es sollte nur als kleine Beimischung in der Vermögensplanung auftauchen. Fazit: Ein guter Mix ist wichtig Ob die umfangreichen Stützungsmaßnahmen von Regierungen und Notenbanken zu einer höheren Geldentwertung, also einer Inflation führen, ist unter Experten umstritten. Sparer sollten daher einen möglichst ausgewogenen Mix aus Bankguthaben und Aktienfonds anstreben, um auf unterschiedliche Entwicklungen vorbereitet zu sein.

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