Verbraucherschutz

Mehr Beschwerden über Manipulation bei Online-Krediten

Verbraucherzentrale fordert einen besseren Schutz vor Betrug bei Online-Krediten. (Symbolbild)

Verbraucherzentrale fordert einen besseren Schutz vor Betrug bei Online-Krediten. (Symbolbild)

Von dpa

Die Verbraucherzentralen erreichen immer mehr Beschwerden über Betrug oder Manipulation bei Online-Krediten. Nach Angaben des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen (vzbv) war die Anzahl der Beschwerden zu Verbraucherdarlehen insgesamt im ersten Halbjahr dieses Jahres um mehr als ein Viertel (knapp 26 Prozent) höher als im Vorjahreszeitraum. Stark zugenommen hätten zudem die Beschwerden zu online vertriebenen Verbraucherdarlehen.

Demnach beschwerten sich im ersten Halbjahr vergangenen Jahres in 273 Fällen Menschen über Unregelmäßigkeiten bei Online-Krediten. Im ersten Halbjahr dieses Jahres gab es laut vzbv zu online vertriebenen Darlehen 476 Beschwerden.

Hauptbeschwerdegrund bei Verbraucherdarlehen, die online angeboten wurden, sind den Angaben zufolge sogenannte untergeschobene Verträge - also Verträge, die jemand ohne sein Wissen oder ausdrückliche Zustimmung abschließt, etwa durch Täuschung oder irreführende Aussagen.

Die Zahlen sind aus Sicht des Verbandes ein Argument gegen eine gesetzliche Änderung, die im Zuge der Umsetzung der EU-Verbraucherschutzrichtlinie in nationales Recht geplant ist. Ein Entwurf aus dem Bundesjustizministerium sieht vor, dass für den Abschluss von Allgemein-Verbraucherdarlehensverträgen und sonstigen Finanzierungshilfen zukünftig statt der Schriftform die Textform genügen soll. Das bedeutet, dass eine Unterschrift dann nicht mehr erforderlich ist. Dies sieht das Justizministerium als Beitrag zum Abbau unnötiger bürokratischer Hürden.

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen blickt anders darauf. „Wenn nur noch ein Kästchen angeklickt werden muss, um einen Kredit aufzunehmen, haben Betrüger leichtes Spiel“, warnt vzbv-Vorständin Ramona Pop. Sie plädiert dafür, die Unterschrift als Voraussetzung für den Abschluss eines Kreditvertrags beizubehalten.

Zu den Problemfällen, in denen Menschen bei den Verbraucherzentralen Rat suchten, zählt laut Bundesverband etwa der Fall eines Verbrauchers, der über eine WhatsApp-Ansprache mit einer vermeintlichen Bank in Kontakt kam. Diese habe für die Auszahlung eines Darlehens von 20.000 Euro diverse Kosten geltend gemacht und nach mehreren Einzahlungen in Höhe von insgesamt 1.300 Euro schließlich den Kontakt abgebrochen.

Mehrfach berichteten Verbraucherinnen und Verbraucher den Angaben zufolge von Mitarbeitern betrügerischer Trading-Plattformen oder vermeintlicher Finanzdienstleister, die sie zur Durchführung eines Video-Ident-Verfahrens bewegen wollten. Anstatt dadurch wie versprochen ein Konto zu bestätigen, einen Gewinn auszuzahlen oder ein angeblich gesichertes Kapital auszuzahlen, nahmen die Betrüger im Namen der Betroffenen Kredite auf oder eröffneten Konten, über die ihre Opfer keine Kontrolle haben.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

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