Champions League

Wie Trainer Marco Rose RB Leipzig wachrüttelte

RB Leipzig rennt gegen Manchester City eine Halbzeit lang nur hinterher. Dann trifft der Trainer in der Pause offenbar den richtigen Ton - und am Ende wäre sogar ein Sieg verdient gewesen.


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Brachte RB Leipzig wieder in die Spur: RB-Coach Marco Rose.

Seine genaue Wortwahl wollte Marco Rose nicht wiedergeben. Die Dynamik seiner Halbzeitansprache dagegen schon. "Die war semi-laut. Leise angefangen, bisschen laut geworden, wieder leiser - dann richtig laut", sagte der Trainer von RB Leipzig. Es war offenbar genau der richtige Lautstärkepegel, denn nach einer schlechten ersten Halbzeit erkämpfte sich Leipzig im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Manchester City noch ein 1:1.

Das Gefühl für das Rückspiel am 14. März müsste also hervorragend sein, zumal auch ein Leipziger Sieg alles andere als unverdient gewesen wäre. "Wir haben jetzt ein Unentschieden. Wenn man weiß, dass man zu City fährt, hätte man lieber ein 3:0, um sich besser zu fühlen", meinte Rose.

Was vielleicht wertvoller ist als das Ergebnis, ist der Eindruck, den seine Spieler hinterlassen haben. Dabei hat man sich eine Halbzeit lang über weite Strecken vorführen lassen und war berechtigterweise durch den Treffer von Riyad Mahrez in Rückstand geraten. "26 Prozent Ballbesitz zur Pause ist natürlich unterirdisch", betonte der Trainer und lobte schließlich: "Aber wir haben eine gute Reaktion gezeigt. Die zweite Halbzeit war wirklich gut."

Höhepunkt der Reaktion war Josko Gvardiols Ausgleich nach einer Ecke. Von den Chancen her hätte auch Benjamin Henrichs noch treffen können. "Wir haben unser wahres Gesicht gezeigt", sagte Spielmacher Emil Forsberg. "Es war zu wenig, das wussten wir auch selber. Dann haben wir mehr Druck gemacht, mehr Intensität und Kontrolle gehabt." In zwei Wochen müsse das "dann gleich in diese Richtung gehen".

Forsberg bestätigte, dass es in der Halbzeit in der Kabine laut geworden war, aber nicht hektisch. Ob das Sammeln in der Pause nun der Grund für die Wende war, vermochte der schwedische Nationalspieler nicht zu sagen. "Die Frage bekommt man immer, aber es ist schwer zu erklären. Irgendwas hat nicht gestimmt. Dann wird man in der Pause aufgeweckt, geht raus, ist lockerer, hat mehr Ballsicherheit. Vielleicht hat man das Gefühl, man hat nichts zu verlieren", sagte der 31-Jährige.

Im Etihad-Stadion von Manchester geht es in zwei Wochen nun wieder bei null los. Beim bisher einzigen Leipziger Gastspiel beim englischen Meister bot man im September 2021 ein spektakuläres 3:6 - war dabei aber chancenlos. Christopher Nkunku erzielte dort drei Tore. Der Franzose dürfte zum Rückspiel körperlich wieder so weit sein, dass er von Anfang an spielen kann. Im Hinspiel vom Mittwoch reichte es nach langer Verletzungspause nur für einen Kurzeinsatz.