Traurig, emotional, inspirierend

Welcher war der bewegendste Sportmoment 2018?


Derzeit können Sportfans für ihren Lieblings-Moment 2018 abstimmen.

Derzeit können Sportfans für ihren Lieblings-Moment 2018 abstimmen.

Von Bernhard Lackner

Auch im vergangenen Jahr schrieb der Sport wieder traurige, bewegende und inspirierende Geschichten. Fans können nun im Rahmen der Preisverleihung "Laureus Sporting Moment of the Year" für den besten Sport-Moment des Jahres abstimmen.

London/München - Sport ist Leidenschaft, Sport ist Emotion, Sport ist Zusammenhalt. Am 18. Februar finden die alljährlichen Laureus World Sports Awards in Monaco statt - auch dieses Mal wird wieder der "Laureus Sporting Moment of the Year" für den größten Sportmoment des Jahres verliehen.

Von März bis Dezember 2018 konnten Sportfans jeden Monat für ihren liebsten Sportmoment stimmen. Auch 2018 schrieb der Sport wieder inspirierende Geschichten - nicht nur auf dem Spielfeld. Sie zeigen, wie er das Leben von Menschen verändern kann.

Nun treten die zehn Monatssieger im Rennen um den Moment des Jahres gegeneinander an. Bis zum 4. Februar können Sportfans für ihren Favoriten abstimmen - am 18. Februar wird der Gewinner bekanntgegeben. Hier geht's zur Abstimmung!

Das sind die Nominierten für den Sportmoment des Jahres:

Sven Hannawald und Kamil Stoch - Willkommen im Klub

Sven Hannawald und Kamil Stoch.

Sven Hannawald und Kamil Stoch.

Hannawald, der als erster Skispringer alle vier Wettbewerbe der Vierschanzentournee gewinnen konnte, arbeitete als Kommentator beim Springen im österreichischen Bischofshofen als Stoch Geschichte schrieb und als zweiter Athlet alle vier Springen für sich entschied. Ohne lange zu überlegen, sprang Hannawald auf und eilte zu Stoch hinunter, um ihm persönlich zu gratulieren. Mit dieser Geste des Respekts und des Sportsgeistes hieß Hannawald Stoch in seinem exklusiven "Skispringerclub" willkommen.

Doddie Weir - Ein wahrlich großer Mann

Doddy Weir bringt im November 2017 den Ball auf den Platz - und berührt damit die Herzen der Fans.

Doddy Weir bringt im November 2017 den Ball auf den Platz - und berührt damit die Herzen der Fans.

Beim Match zwischen Schottland und Neuseeland im November 2017 berührte der 61-fache schottische Nationalspieler, der an der Nervenkrankheit ALS leidet, die Herzen von Rugbyfans aus aller Welt, als er den Ball aufs Spielfeld brachte. Weir sammelt über seine Stiftung "My Name'5 Doddie Foundation" Spenden für ALS und macht die Öffentlichkeit auf diese Krankheit aufmerksam.

Joe Thompson - Ein Wembley-Traum

Joe Thompson (hinten) auf den Fersen von Kyle Walker-Peters (Tottenham Hotspur).

Joe Thompson (hinten) auf den Fersen von Kyle Walker-Peters (Tottenham Hotspur).

Thompson, der das Hodgkin-Lymphom zweimal besiegte, feierte beim FA-Cup-Wiederholungsspiel gegen Tottenham Hotspur im Wembley-Stadion eine emotionale Rückkehr zu seinem Verein Rochdale und machte dabei seinen Traum wahr, einmal im englischen Nationalstadion zu spielen.

Xia Boyu - Eine Herausforderung des Schicksals

1975 verlor Xia Boyu beide Füße, als er während eines Sturms in großer Höhenlage einem in Not geratenen Kollegen seinen Schlafsack überließ. Nun schaffte es der mittlerweile 69-Jährige als zweiter doppelt beinamputierter Bergsteiger überhaupt, den Mount Everest zu erklimmen - und als erster von nepalesischer Seite aus.

Siya Kolisi - Die vereinte Regenbogennation

Siya Kolisi im Spiel gegen England.

Siya Kolisi im Spiel gegen England.

Kolisi schrieb im Juni 2018 Geschichte, als er bei einem Test-Match gegen England im Ellis-Park-Stadion als erster schwarzer Kapitän die südafrikanische Rugby-Nationalmannschaft, die "Springboks", aufs Feld führte.

Gilberto Martínez - Im Gedenken zur WM

Martínez wollte vergangenen Sommer gemeinsam mit seiner Familie zur Fußball-WM nach Russland reisen, um sein Heimatland Mexiko anzufeuern. Seine Frau und seine Kinder kamen allerdings vor dem Turnier bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben. Auf Anraten seines Therapeuten beschloss er, als Teil des Trauerprozesses dennoch nach Russland zu fahren. Die Reise brachte ihm neue Freunde und Bewunderung aus aller Welt ein.

Edward Mills - Das ist für dich, Mama

Als seine Mutter unheilbar an Krebs erkrankte, beschloss der junge Edward Mills, sich der ultimativen Herausforderung zu stellen, um Spenden für die Krebsforschung zu sammeln. Er erklomm als jüngster Mensch überhaupt den Old Man of Hoy, einen 137 Meter hohen Brandungspfeiler vor der Küste der britischen Orkney-Inseln. Dabei sammelte er rund 39.000 Euro - ein würdiger Tribut an seine verstorbene Mutter.

Patrick Taylor - Der unspielbare Ball

"Test Match Special" von BBC Radio gilt als eine Kultsendung in der Cricketwelt. Als Patrick Taylors Cricket-begeisterter Vater verstarb, wusste er genau, was er tun wollte. Taylors bewegender Nachruf voller Anspielungen an den Cricketsport wurde live von Kommentator Jonathan Agnew vorgelesen und berührte die Herzen von Sportfans aus aller Welt.

Peter Thompson - Ein läuferischer Kraftakt

Thompson lief die gesamte Strecke der Tour de France und legte dabei in 68 Tagen 3.351 Kilometer zurück. Er traf drei Tage vor dem Hauptfeld der Tour de France auf der Champs-Élysées in Paris ein. Seine unglaubliche Leistung wurde durch die Spenden, die er dabei sammelte, weiter versüßt: Der Brite konnte insgesamt knapp 22.500 Euro für die Initiative "Marathons for the Mind" aufbringen, die das Bewusstsein für psychische Probleme schärfen soll.

Paul Guest und Edwin Vermetten - Mitstreiter auf dem Feld

Ein Doppel im Rollstuhltennis wurde zum Inbegriff dessen, wofür die Invictus Games stehen. Als ein vorbeifliegender Hubschrauber die Posttraumatische Belastungsstörung von Paul Guest auslöste, sprach - und sang - ihm sein Doppelpartner gut zu. Die etwas ungewöhnliche Liederwahl von "Lass jetzt los" - im englischen Original "Let It Go" - aus dem Disney-Film "Die Eiskönigin" half Guest, sich wieder zu fangen, und die beiden gewannen anschließend ihr Spiel.