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Tigers momentan nicht zu stoppen: Furioses 8:4 in Düsseldorf


(Foto: Schindler)

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Von Redaktion idowa

(mir). Eishockeydeutschland reibt sich ungläubig die Augen, schüttelt anerkennend den Kopf und fragt sich, wer diese Tigers im Moment schlagen soll. Denn am Sonntagnachmittag gewann Straubing im Düsseldorfer ISS Dome in einem erstklassigen Spiel dank einer Spitzenleistung absolut verdient mit 8:4, kletterte in der Tabelle auf Rang sieben und ist nun seit sieben Spielen in Folge ungeschlagen.


Es war eine Partie, die, gemessen an ihren Höhepunkten, Potenzial für eine ganze Englische Woche gehabt hätte: acht Tore auf Straubinger Seite, darunter zwei im Powerplay und eines in Unterzahl, ein Doppelpack von Matt Hussey und Treffer unter anderem von den bisherigen "Sorgenkindern" Ryan Ramsay, Carsen Germyn und Jean-Michel Daoust. Doch nicht nur die Stürmer standen im Fokus, sondern kurz vor Spielende auch Torhüter Barry Brust, als er mit Düsseldorfs Benjamin Gordon aneinander geriet und dafür eine Spieldauerstrafe kassierte. So kam Back-up Maximilian Englbrecht zu seinem zweiten DEL-Einsatz binnen einer Woche.

Was auch immer die Tigers im Moment anpacken, es gelingt. Es war der siebte Sieg in Folge erneut gegen ein Spitzenteam, das selbst nach elf Siegen in den vergangenen 13 Spielen mit breiter Brust an den Start gegangen war. Doch was das Team von Chefcoach Dan Ratushny im ISS Dome auf das Eis zauberte, war eine Lehrstunde in Sachen Effektivität und fügte sich nahtlos an die grandiose Leistung zwei Tage zuvor gegen die bis dahin auf Platz eins gelegenen Mannheimer an. "Straubing hatte heute goldene Schläger. Wer aus 22 Schüssen acht Tore macht, ist nicht zu schlagen", staunte auch DEG-Trainer Jeff Tomlinson.

Denn die Tigers zeigten von Beginn an, in welch bestechender Form sie sind, und erwischten einen Blitzstart: Schon nach 79 Sekunden traf Ryan Ramsay gegen seinen Ex-Club und brachte sein Team durch einen Schlagschuss in Führung. Zwar hatten auch die Metro Stars durchaus gute und mehr Möglichkeiten, doch in puncto Verwertung waren ihnen die Tigers meilenweit voraus. Ganze fünf Torschüsse wurden im ersten Drittel gezählt, am Ende standen auf Straubinger Seite aber drei Tore zu Buche. Denn nach dem 1:0 erhöhten Andy Canzanello in der 14. Minute völlig frei vor Düsseldorfs Keeper und Matt Hussey kurz vor der Pausensirene mit einem Schlenzer. Zwischenzeitlich kamen die Hausherren durch Patrick Reimer zwar auf 1:2 heran, letztlich ging es allerdings mit einem 3:1-Zwischenstand für die Tigers in die Kabine.

Im Mittelabschnitt sahen die knapp 6700 Zuschauer dann ein wahres Offensivfeuerwerk mit fünf Toren binnen acht Minuten. Düsseldorf kam besser aufs Eis zurück und verstärkte den Druck auf die Tigers. Die Folge war in der 31. Minute der erneute Anschlusstreffer durch Reimer in Unterzahl und der Auftakt zu einem Torfestival auf beiden Seiten.

Erst baute Straubing seinen Vorsprung durch ein mustergültiges Unterzahltor von Jean-Michel Daoust wieder auf zwei Tore aus. Anschließend kamen die Gastgeber durch einen abgefälschten Schuss von Jeffrey Ulmer wieder auf 3:4 heran, ehe Matt Hussey im Powerplay mit seinem zweiten Treffer des Nachmittags den Vorsprung der Tigers erneut auf zwei Tore ausbaute. DEG-Keeper Robert Goepfert war bedient und wurde durch Jean-Sébastien Aubin ersetzt. Doch auch das half den Metro Stars zunächst nichts, denn Carsen Germyn netzte in Überzahl zum 6:3-Pausenstand ein.

Und die Tigers hatten noch lange nicht genug. Nur 25 Sekunden nach Wiederanpfiff war es Dustin Whitecotton mit dem 7:3 und drei Minuten später Laurent Meunier mit der endgültigen Vorentscheidung. Das Spiel war gelaufen, und für Spannung und Unterhaltung sorgten in der Schlussphase keine weiteren Tigers-Treffer, sondern Straubings Keeper, der wegen "unnötiger Härte" gegen Düsseldorfs Gordon vorzeitig in die Kabine musste. Back-up Maximilian Englbrecht musste sich zehn Sekunden vor dem Abpfiff nur noch eben jenem DEG-Stürmer geschlagen geben, so dass es am Ende völlig verdient 8:4 aus Sicht der Gäste hieß. Hätte man sich nach dem Spiel über etwas ärgern können, dann einzig und allein über die Tatsache, dass es ein Auswärtsspiel war und somit die Tigers-Fans - bis auf rund 40 mitgereiste Eingefleischte - diesen Spitzenauftritt ihres Teams nicht miterleben konnten...

DEG Metro Stars: Goepfert (ab 35. Spielminute Aubin) - Bazany, Nowak; Holland, Kramer; Roach, Hedlund - Danner, Beechey, Gordon; Reimer, Kaufmann, Kreutzer; Ulmer, Courchaine, James; Dinger, Loyns, Hinterstocker;
Straubing Tigers: Brust (ab 57. Minute Englbrecht) - Osterloh, Dotzler; Canzanello, St. Jacques; Ondruschka, Bakos - Sparre, Whitecotton, Daoust; Ramsay, Meunier, Germyn; Stewart, Hussey, Röthke, Brückner, Hundhammer, Keil; Forster;
Tore: 0:1 (1:19) Ramsay (Meunier, Germyn); 0:2 (13:30) Canzanello (Sparre, St. Jacques); 1:2 (15:27) Reimer (Kaufmann, Kreutzer - 5-4); 1:3 (19:22) Hussey (Röthke, Bakos); 2:3 (30:24) Reimer (Bazany, Kreutzer - 4-5); 2:4 (32:35) Daoust (Whitecotton - 4-5); 3:4 (33:16) Ulmer (Holland, James); 3:5 (34:42) Hussey (Stewart, Meunier - 5-4); 3:6 (38:14) Germyn (Sparre, Ramsay - 5-4); 3:7 (40:25) Whitecotton (Bakos); 3:8 (43:33) Meunier (Germyn, Ramsay); 4:8 (59:50) Gordon (Bazany, Kramer - 5-4);
Strafminuten: Düsseldorf 20 - Straubing 25 plus Spieldauerstrafe Brust (unnötige Härte);
Schiedsrichter: Stefan Vogl (Kowert, Schelewski);
Zuschauer: 6.656.

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